Funny van Dannen

Malerei

19.09. – 19.10.2003

Funny van Dannen

Vom Sänger mit dem Pinsel oder vom Pinsel, der eigentlich ein Song sein wollte

 

Vor 12 Jahren etwa erhielt ich einen Anruf von Bernard Woschek (Künstler und politischer Trickfilmer u.a. für den Bericht aus Bonn) ich solle mir unbedingt Bilder anschauen von einem talentierten Künstler aus Berlin. Darauf hin entstand die Ausstellung Mentaldesign mit B. Woschek und Funny van Dannen in der cubus kunsthalle – damals noch auf dem Hinterhof an der Moltkestrasse in Duisburg. Während Woschek sich zu dieser Zeit mit der „Wende“ beschäftigte, und messinggeformte Objekte in Form der vereinigten Deutschlandkarte ausstellte, reflektierte Funny über Tarzan und Jane, das Pferd von Little Joe, die Ursuppe, aus der wir kommen, den Riesenwellensittich, von dem Karl träumte – und Gregor Gysi eröffnete die Ausstellung – was mir von Sponsorenseite einige Schelte einbrachte. Es folgte dann noch eine „Endart Ausstellung“, an der Funny beteiligt war. Damals war er noch ein eher unbekannter Sänger auf dem Weg ein bekannter Malerkünstler zu werden. Doch es kam dann doch anders. Funny stellte zwar das Malen niemals ein, ihm blieb jedoch wenig Zeit dazu, was er immer bedauerte, weil dem Malen sein Hauptinteresse galt. Funnys Songs (Als Willy Brandt noch Bundeskanzler war, das Bayern-Lied für die Toten Hosen sowie Schön sein, etc.) sind vielen bekannt, und seine Bilder? Sind es gemalte Sprüche, Texte, Gedichte oder gesungene Bilder? Comics eben ? – Textbilder, Liederaquarelle, Songgouachen – Poesie in Schrift, Farbe und Tönen. Seine Songs und seine Bilder sind immer beides. Wichtig ist die Geschichte dahinter, sei sie nun gesungen oder gemalt. Funny verbindet die Sehnsüchte der Menschen mit Slogans, Trends und Idolen. Kenner seiner Lieder werden Paralleles in der Malerei finden, da sich die bildnerischen Arbeiten mit ähnlichen Inhalten wie seine Songtexte auseinandersetzen und sich ebenfalls durch den bekannten „funnyschen Humor“ auszeichnen: die Kunst das scheinbar Harmlose so darzustellen, dass es uns Hörer wie Betrachter mitten ins Herz trifft und uns nicht mehr loslässt. Funny malt in frischen dominanten Farben und kommentiert seine Werke manchmal durch Textergänzungen. Schöne bunte Bilder, die Geschichten von den alltäglichen Dingen erzählen, eben das, was uns so beschäftigt und ganz nebenbei bezaubert. Die TAZ vom 18.3.2003 beschreibt seine Bilder wie folgt:“ Es ist gar nicht so einfach, den spezifischen Humor Funny van Dannens zu erklären. Vielleicht so: Seine Hauptthemen sind Jesus und die Popmusik, die Jugend, und der Fußball, die Tiere, die Liebe und der Sex. Dabei geht es um die Brechung der Gewöhnlichkeiten des Alltags, der aktuellen Sprechstereotype, Werbeweisheiten und Überschriften aus der Bild.“

Funny selbst ist ein Gefühlsmensch. Er ist vom Sternzeichen Fische. Auch das verbindet uns miteinander. Meistens treffen Fische scheinbar zufällig aufeinander, eher ziellos kommen sie ans Ziel, scheinbar selbstlos werden sie tätig und haben die Kraft in großen Zusammenhängen zu denken. Sie finden die Größe in den kleinen Alltäglichkeiten, sie empfinden die Liebe als verbindendes Element alles Seienden. Sie fliehen vor jeglicher Disharmonie und gehen Konflikten aus dem Weg. Funny beschreibt die Harmonie wie folgt: „Du willst mich nicht sehen, ich will Dich nicht sehen.
Schön, wenn zwei sich gut verstehn“.

 

Dr. Claudia Schaefer

Galerie


Biographie

1958 Geboren in Tüddern (Kreis Heinsberg)
seit 1976 zahlreiche Auftritte als Dichter & Musikant
seit 1978 lebt und arbeitet in Berlin

Ausstellungen seit 1980 (Auswahl)

Endart Galerie, Berlin
Neue Gesellschaft für Bildende Kunst, Berlin
Galerie Fischer, Berlin
cubus kunsthalle, duisburg
Galerie Rosy Tittel, Köln
1984-1986 Galerieprojekt „Diskount-Kaufhaus für Kunst

Buchveröffentlichungen seit 1991

Spurt ins Glück, Maas-Verlag
Jubel des Lebens, Maas-Verlag
Am Wegesrand, Kramer-Verlag
Der Tag als Rosie kam, Kunstmann-Verlag
Komm in meine Arme, Kunstmann-Verlag

CD-Veröffentlichungen seit 1995

Clubsongs
Basics
Info 3
Uruguay
Melody Star
Grooveman (alle bei Trikont)

Freundinnen

Freundinnen müsste man sein.
Dann könnte man über alles reden,
über jeden geheimen Traum.
Freundinnen müsste man sein
Dann könnte man über alles lachen,
viele Sachen zusammen tun.
Man könnte neue Schuhe kaufen
Und auf Parties gehen.
Man könnte durch die City laufen
Und auf gute Musik stehen.
Und man könnte die Nacht durch tanzen
Ohne auszuruhen.
Man wäre die ganze Zeit
gegen Einsamkeit immun.
Freundinnen müsste man sein.
Dann könnte man über alles reden,
über jeden geheimen Traum.
Freundinnen müsste man sein.
Dann könnte man über alles lachen,
viele Sachen zusammen tun.
Man könnte stundenlang versuchen,
ein Rätsel zu lösen.
Man könnte Billigflüge buchen
Und in der Sonne dösen.
Und man könnte richtig traurig sein,
aber ohne Depressionen,
und man könnte einer Meinung sein,
ganz ohne Diskussionen.
Freundinnen müsste man sein.
Dann könnte man über alles lachen,
viele Sachen zusammen tun.
Und nichts könnte uns trennen,
gar nichts auf der Welt,
bis uns eines Tages
derselbe Mann gefällt.