WILFRIED SCHAUS-SAHM – 20 VON 60

wilfried schaus-sahm

20 von 60

malerei – grafik – fotografie – collage

11. bis 26. juli 2009

Eröffnung: 11. Juli, 16:00 Uhr Begrüßung: Dr. Claudia Schaefer, cubus kunsthalle, duisburg Einführung: Dr. Susanne Höper-Kuhn, Kunsthistorikerin, Düsseldorf

Wilfried Schaus-Sahm, der Germanistik, Philosophie und Kunstgeschichte in Aachen und Freiburg studierte, hat seit 1997 als Begründer und künstlerischer Leiter des Musikfestivals „Traumzeit“ Duisburg als Sommer-Festivalstadt der Musik und Kunst international bekannt gemacht. 2008 legte er sein Amt nieder, konsequent und kompromisslos, weil ihm die politischen Einflüsse zu Lasten der Qualität des künstlerischen Konzepts zu bestimmend wurden.

„Traumzeit“ ist eine Facette des Lebens des suchenden und fragenden Menschen Schaus-Sahm. In Anbetracht des in der cubus kunsthalle bis zum 26. Juli präsentierten Querschnitts aus 20 Jahren seines bildnerischen Schaffens nähern wir uns ihm als Künstlerpersönlichkeit an mit einem Werk, das der Öffentlichkeit kaum bekannt sein dürfte. Eine Entdeckung in der reichen, von musealen Institutionen und traditionellen Künstlerverbänden geprägten Kunstlandschaft der Stadt Duisburg. Da ist jemand, der mit verve seinen eigenen künstlerischen Weg geht, unangetastet vom Schubladendenken kunsthistorischer Kategosierungen. Da ist jemand, der auch als Lyriker arbeitet und in regem Austausch mit weltbekannten Jazzmusikern steht, und da ist jemand, der in dem Duisburger Maler Prof. Manfred Vogel, der im letzten Jahr unerwartet verstarb, nicht nur einen künstlerischen Mentor gefunden hatte, sondern auch einen Freund.

Schaus-Sahm lebt Kunst. Er schöpft aus dem Wissen des philosophischen Seins und fügt dieses in seinen künstlerischen Kosmos als natürliche und spirituelle Ordnung ein. Er befragt die Bildlichkeit und Abbildlichkeit des Sehens und des Gesehenen in einer Art Feldforschungsstudie zur Wahrnehmungsphysiologie und -psychologie und das in einer Welt, die sich von Bildern aus den Medien überschwemmt sieht.

Der Künstler zeigt uns in seinen Gemälden, Collagen und Fotografien solche Teile der Wahrheit, die am nächsten die Wirkung des Ganzen hervorbringen. In der Tat eine Kunst, die uns wie durch Zauber mitten in eine Welt von Zeichen versetzt, eine Ansicht der Dinge, der Hoffnungen und Befürchtungen in dem rechteckigen Ausschnitt eines Bilderrahmens, die uns ad occuli wie in ein gegenwärtig Geschehendes hinein führt. Er ist jedoch kein Grübler, der über dem inneren Zusammenhang von Ereignissen brütete, welche letztlich die Geschichte bilden und trachtet auch nicht danach, diese zu einem Wissen verknüpfen zu wollen, sondern alles ist vielmehr da, in seiner künstlerischen Vergegenwärtigung von urwüchsiger malerischer Kraft.

Die titellosen Arbeiten, die in den frühen Jahren noch in lebensvoller Farbigkeit figurativ daherkamen, werden zunehmend von collagierten, spielerisch experimentellen Abstraktionen abgelöst. Der Künstler scheut nicht die Konsequenzen seines Vorgehens. Seine Gemälde sind vielschichtig: Linienverknüpfungen, Schraffuren, Ablösungen. Das malerische Element überwiegt und fügt sich zu bewegten abstrakten Seelen-Landschaften zusammen, in denen der Betrachter Zeichen, Fragmente von eincollagierten Alltagsmaterialien, offene und geschlossene Formen und Flächen erkennt. Es gibt Linien in diesen „Landschaften“, welche in solchen Beziehungen zueinander stehen, dass sie entweder in ein Gemälde gebracht oder aber bewusst ausgelassen werden. Es leuchtet ein, wie gefährlich diese Methode für einen Künstler sein kann, denn eine solche Auslassung könnte auch subjektive Beliebigkeit bedeuten, lebendigste Individualisierung, die nicht nach dem Dialog sucht, sondern nach hermetischer Introversion. Doch das ist nicht das Interesse von Wilfried Schaus-Sahm. Vielmehr steht sein künstlerisches Finden in seiner Formensprache aus bewusster Reduktion für diesen Dialog als der natürlichsten Art und Weise, seine Bildinhalte dem Betrachter mitzuteilen.

Konsequent geht er den Weg von einer von Farbinseln in Chiffren informeller Struktur- und Texturgebung gebundenen Malerei hin zu einer Ausdrucksform, die zwar an die Zeichenhaftigkeit des Vorherigen anknüpft, durch Auslassungen nun aber umso stärker, konfrontierender aufscheint. Beim Schwarz-weiß-Bild konzentriert sich das Sehen auf das Zeichen, die Linie, die Form, ohne ablenkende Umwege, und setzt es dem Ansturm unserer farbigen Bildwelt entgegen.

Neben die Zeichnung, die Malerei setzt er die Fotografie, augenscheinlichen Bildern aus der Wirklichkeit, die bei ihm gedankliche Assoziationsketten freisetzen als Grunderfahrung des Be-greifens. Er stellt die Frage nach der geistigen Genese, deren Anfang eine allgemeine Orientierung ist, aus der sich universale Begriffe und Zeichen ergeben, die als solche, unabhängig von der Sozialisation des Betrachters, „lesbar“ werden können in einer archetypischen Bilderschrift. Eine Bild-Schrift, die in einer Schwebelage zwischen Abstraktion, nichtnaturalistischer Gegenständlichkeit, teils auch phantastischer ,teils ornamental gebundener Figürlichkeit als ein Spiel mit den Facetten unserer Wahrnehmung der Wirklichkeit aufscheint.

Dieses Spiel mit Fragmenten der Wirklichkeitswahrnehmung setzt Schaus-Sahms fort, indem er kleinformatige Zeichnungen, die ad hoc und spontan entstehen, Ausschnitte eigener Gemälde, u. ä. in Tableaus anordnet, die aus CD-Hüllen bestehen – wie bei einem Drucker, der die Lettern in seinem Setzkasten anordnet, fügt sich nun wiederum das Einzelne zum Ganzen in einer geordneten Struktur, zu einer „Weltanschauung“.

Ausgehend von der Suche des Künstlers nach einer Verschriftlichung von Wirklichkeit mit den Mitteln der bildenden Kunst erscheint in seinem Gesamtwerk die Fotografie als notwendiges Pendant zur Malerei. Oder, um mit Walter Benjamin zu sprechen: „Nicht der Schrift-, sondern der Fotografie-Unkundige wird der Analphabet der Zukunft sein“. (aus: Kleine Geschichte der Photographie). In einem selektiven Wahrnehmungsverfahren fotografiert Schaus-Sahm Ausschnitte der Wirklichkeit. Direkt und unmittelbar konfrontiert er uns mit dem Augenblick, ohne sich dabei der Montage oder der digitalen Bearbeitung dieser Fotos zu bedienen und führt somit sein künstlerisches Schaffen auf ein Element zurück: auf das Aufleuchten der Wirklichkeit im Augenblick des Sehens als Wahrnehmung der Möglichkeiten unserer Existenz.

Dr. Susanne Höper-Kuhn

Kunsthistorikerin

 

Musik in Hülle und Collage

10.07.2009 | NRZ Niederrhein (Anja Hasenjürgen)
Wilfried Schaus-Sahm war künstlerischer Leiter des Traumzeit-Festivals. Jetzt malt, fotografiert und gestaltet er als Künstler

Künstler aus dem Verborgenen

10.07.2009 | Rheinische Post (Ingo Hoddick)

Wilfried Schaus-Sahm: Künstler aus dem Verborgenen

Duisburg (RP) Bekannt wurde der 1949 geborene Wilfried Schaus-Sahm als Gründer (1997) und künstlerischer Leiter des Duisburger Musikfestivals „Traumzeit“. Im vergangenen Jahr legte er dieses Amt nieder, „konsequent und kompromisslos, weil ihm die politischen Einflüsse zu Lasten der Qualität des künstlerischen Konzepts zu bestimmend wurden“, so heißt es im Presse-Info.  Weiterlesen

Wilfried Schaus-Sahm: Künstler aus dem Verborgenen

Rheinische Post | 10.7.2009 (Ingo Hoddick)

Bekant wurde der 1949 geborene Wilfried Schaues-Sahm als Gründer (1997) und künstlerischer Leiter des Duisburger Musikfestivals „Traumzeit“. Im vergangenen Jahr legte er dieses Amt nieder, Im vergangenen Jahr legte er dieses Amt nieder, „konsequent und kompromisslos, weil ihm die politischen Einflüsse zu Lasten der Qualität des künstlerischen Konzepts zu bestimmend wurden“, so heißt es im Presse-lnfo. Jetzt ist in der cubus-kunsthalle im Kantpark (Friedrich-Wihelm- Straße 64) bis zum 26. Juli der bislang im Verborgenen wirkende, großartige bildende Künstler Schaus-Sahm zu entdecken

Der Titel der Ausstellung .20 von 60″ besagt schlicht, dass Schaus-Sahm schon ein Drittel seines bisherigen Lebens künstlerisch tätig ist. Als er mit dem vor einem Jahr verstorbenen Künstler Prof. Manfred Vogel in Kontakt kam, weil dieser das künstlerische Outfit der ,Traumzeit“ gestaltete, fand er in Schaus-Sahms 40 Quadratmeter großemAtelier in Walsum ein komplettes Oeuvre vor. ,.Das muss man ausstellen“, fand Vogel und wollte dazu einleitende.Worte sprechen.

Die Düsseldorfer Kunsthistorikerin Dr. Susanna Höper-Kuhn schreibt: „Konsequent geht er den Weg von einer von Farbinseln in Chiffren informeller Struktur- und Textgebung gebundenen Malerei hin zu einer Ausdrucksform, die zwar an die Zeichenhafigkeit des Vorherigen anknüpft, durch Auslassungen nun aber umso stärker, konfrontierender aufscheint. Beim Schwarz-Weiß-Bild konzentriert sich das Sehen auf das Zeichen, die Linie, die Form ohne ablenkende Umwege, und setzt es demAnsturm unserer farbigen Bildwelt entgegen.“

Freier Eintritt

Gerade weil die Ausstelung nicht chronologisch, sondern kontrastierend gehängt ist, leuchtet der künstlerische Werdegang sofort ein. Besonders sehenswert erscbeinen seine stark malerischen Fotografien und vor allem seine Tableaus aus CD-Hülen.

Die Eröffnung ist am kommen. den Samstag. 11. Juli um 16 Uhr, unter anderem mit einer ausführlichen Einführung von Dr Susanna Höper-Kuhn. Geöffnet ist die Ausstellung bei freiem Eintritt mittwochs bis sonntags von 14 bis 16 Uhr.

Das erste Bild ist unverkäuflich

09.07.2009 | WAZ Kultur (Christoph Dittmann)
Wilfried Schaus-Sahm zeigt in der Cubus Kunsthalle zum ersten Mal seine künstlerischen Arbeiten. Der frühere Leiter des Traumzeiten-Festivals hat sich mit Malerei, Grafik, Fotografie und Collage befasst. Weiterlesen

Schon gehört

Eröffnung: Schon gehört? – Musik, Geräusche, Klang

Ab Samstag, dem 27. Juni,12:00 – 18:00, cubus kunsthalle Kantpark

Klänge gehören zum alltäglichen Leben. Sie helfen zur Orientierung in der Umwelt und beim

Ausdruck von Empfindungen.

1Sie sind immer da, aber nicht immer werden sie wahrgenommen. Lautstärke, Tonhöhe, Klangfarbe und Verlauf bestimmen ihr Erscheinungsbild im Alltag wie in der Musik. Diese unterschiedlichen Eigenschaften werden durch die einzelnen Ausstellungsobjekte akzentuiert vorgestellt. „Schon gehört?“ baut darauf, dass die Besucher aktiv werden. Über 25 Objekte und Installationen laden dazu ein, sich die Welt der Klänge neu zu erschließen. Kinder3Ausprobieren, Verändern oder Mitgestalten ist ausdrücklich bei allen Objekten erwünscht: von den Hüpftönen bis zur Röhrenorgel, von der Rhythmusmaschinen bis zum Klangfarbenfeld, vom Resonanztisch bis zum Herzschlag-Verstärker, vom Echogerät bis zum 100m-Schallrohr.

„Schon gehört?“ wurde von AKKI – Aktion und Kultur mit Kindern e.V. aus Düsseldorf konzipiert (www.akki-ev.de) und kann sowohl von Einzelbesuchern als auch von Gruppen (bitte nach Voranmeldung, Festivalbüro 0203-283 20 19,

clemens.richert@duisburg-marketing.deDiese E-Mail-Adresse ist gegen Spam-Bots geschützt, Sie müssen Javascript aktivieren, damit Sie es sehen können )

jeglichen Alters erlebt werden.

Eintritt: Kinder 0,50 € Erwachsene 1,00 €

 

Kunst Kalender

 

Schaus-Sahm

   

11.7. – 26.7.2009

 

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Neben Wechselausstellungen zeitgenössischer Kunst bietet die cubus kunsthalle, duisburg ihren Veranstaltungsraum zur Anmietung für kulturelle Veranstaltungen, Empfänge oder Privatfeiern an.

 

 

 

 

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cubus kunsthalle, duisburg Friedrich-Wilhelm-Str. 64 47051 Duisburg (Kantpark) 0203-26236 mi-so 14°° – 18°° Uhr

www.cubus-kunsthalle.de

 

 

 

Malerei als Abenteuer

19.06.2009 | Location

Wilfried Schaus-Sahm

 „Für Wilfried Schaus-Sahm ist Malerei ein Abenteuer, seine Gemälde sind von urwüchsiger malerischer Kraft, beschreibt Dr. Susanne Höper-Kuhn die Werke des Multitalentes. Weiterlesen

Yildirim Denizli

DIE VÖGEL

Rauminstallation

26.4. bis 31.5.2009

Mit den Menschen ist es wie mit den Vögeln. Ein Jeder fliegt mit seiner Art.

 Die Methapher des Vogels hat eine lange Geschichte in der orientalischen und türkischen Kultur. Beschreibt das obige Zitat einerseits generell die Tendenz des Menschen, sich mit Gleichgesinnten, Seelenverwandten, zu umgeben, so birgt es andererseits auch die Gefahr der Abschottung Andersdenkenden gegenüber. „Hast du je einen Adler zusammen mit einer Krähe fliegen sehen?“, lässt Ömer Seyfettin den Protagonisten seiner zu Beginn des 20. Jahrhunderts geschriebenen Erzählung Primo fragen. „Nein, hast du nicht, denn jeder Vogel bleibt bei seinesgleichen.“

Nun steht Ömer Seyfettin für eine türkische Nationalliteratur, und für die Vorstellung, dass Türken idealer Weise mit Türken zusammenleben. Daher endet seine Geschichte auch damit, dass das griechische Hauspersonal durch türkisches ersetzt wurde. Dieser Interpretation sehen wir uns letztendlich auch hier gegenübergestellt, wenn wir an die Integration vieler hier lebender Türken denken. Fliegt nicht auch hier ein Jeder – trotz vieler Integrationsbemühungen – mit seiner Art?

Lange vor Ömer Seyfettin jedoch, nämlich bereits im 13. Jahrhundert, lebte ein Poet und Mystiker in Anatolien, der den Namen Dschalal ad-Din Rumi trug. „Was kann ich tun?, Muslime. Ich weiß nicht, was ich bin!“, sagte er. „Ich bin weder ein Christ, noch ein Jude oder Muslim, und an Zarathustra glaube ich auch nicht …“

Rumi interessierte sich -wie auch vor ihm Attar in seinem mystischen Epos „Die Konferenz der Vögel“- für die Vogel-Metapher. Er interpretierte das oben zitierte „geflügelte Wort“ nicht im eingrenzenden nationalen, sondern vielmehr in einem ganzheitlichen, kosmopolitischen Sinne. Mehr als den Vögeln, die immer in einem Schwarm flogen, fühlte er sich denen verbunden, die sich keiner Gruppe zugehörig fühlten. Er mochte Vögel mit Handicap.

In einer der vielen Geschichten in seinem langen Gedicht „Mathnawi“ sieht ein Weiser eine Krähe und einen Storch, die zusammen fliegen und nach Nahrung suchen. Überrascht betrachtet er sie genauer und erkennt, dass sie beide lahm sind, deshalb nicht mit ihren Schwärmen fliegen konnten und sich so gegenseitig halfen — Solidarität zweier Ausgestoßener? Wobei auch hier sich das ‚durch das Handicap Verwandte’ zueinander gesellt. Diese Verwandtschaft ist stärker als die Gruppenzugehörigkeit und Herkunft. Sie steht über der Nationalität und Ethnie, über jeglichem Schubladendenken.

 Yildirim Denizlis Rauminstallation Die Vögel, die anlässlich der 32. Duisburger Akzente zum Thema Bosporus – das Tor zum Orient in der cubus kunsthalle zu sehen ist, greift die Vogel Metapher bewusst auf und erweist nicht zuletzt dem Mystiker Rumi damit in bezeichnender Weise Referenz.

Wie Rumi, der mittels der Musik und dem Tanz als Begründer des Ordens der tanzenden Derwische das Heil der Menschen in der Einheit mit Gott suchte, sieht Denizli seine Kunst als „Heilmittel für das Leben“ an. Das Geschichtenerzählen und das Lernen aus Parabeln hat insbesondere im Orient eine lange Tradition und wurde in Sufi-Orden gerne als Mittel zum Erwerb von Erkenntnis gesehen. Denizli setzt diese Tradition mit seiner Kunst fort. Denizlis Figuren erzählen Geschichten. Geschichten wie die eines Mulla Nasrudin. So verkörpern seine Vögel den Menschen und seine Eigenschaften auf ironische und humorige Art und Weise. Es ist, als ob dem Betrachter ein Spiegel vorgehalten wird, ohne ihn dabei zu kritisieren. In der Übertreibung und Überspitzung jedoch mag der Betrachter sein eigenes Verhalten und seine Werte überdenken. Dr. Stephan von Wiese schreibt über Denizli: „Er sieht die Menschen, die Nachbarn, die Fremden.  Die Verweilenden und die Vorüberhastenden. Die Modisch-Schicken wie die Linkisch-Ungeschickten. Männer und Frauen, Jung und Alt. Alle diese Alltagsmenschen werden im Werk typisiert, verändert, zugespitzt. eingefärbt, in die Länge gezogen, in Pose gesetzt, animiert. Ganze Geschichten scheinen sich abzuspielen. Gerade im Detail blüht die Einfallskraft mit unerschöpflichen Ideen. Denizli thematisiert das Fremde, das Märchenhafte, das Andersartige auf eine nicht schockierende, sondern auf einfühlsame Weise. Darin besteht auch sein besonderer Beitrag zum Verständnis der Menschen über alle nationalen und regionalen Grenzen hinweg. Als Betrachter stehen wir vor einer faszinierenden magisch beseelten Welt und freunden uns schnell damit an. Denizlis Volk – friedlich, freundlich, voller Witz und Einfälle. Hier wird jede räumliche und nationale Enge überwunden. Wir alle sind gemeint. Jeder könnte zum Weltbürger dieses märchenhaften Völkchens werden, denn Kunst sprengt die Barrieren.“
(Auszug aus: Dr. Stephan von Wiese, Kunstmuseum Düsseldorf, zur Ausstellung von Yildirim Denizli in der Orangerie im Grugapark Essen)

 

Yildirim_Denizli_Kunstwerke

Denizlis Geschichten, seine Skulpturen sind – wie er selbst – sowohl im Orient wie im Okzident beheimatet, sie stehen über jeglicher Nationalität, orientieren sich an dem, was das Menschsein ausmacht. Auf dieser Ebene, dem größten gemeinsamen Nenner, sind wir alle Teil eines Ganzen, sind wir alle von der gleichen Art und dazu befähigt, gemeinsam zu fliegen. In dieser Anschauung von Einheit liegt letztendlich die Heilung einer Gesellschaft, in der noch viel zu viele Vögel ausschließlich mit ihrer Art fliegen.

Dr. Claudia Schaefer


Yldrim_Denizli_Portrait

Yildirim Denizli wurde 1946 in Erzurum in Ostanatolien geboren und lebt seit 1973 in Deutschland. Sein Kunstschaffen ist wie er selbst sowohl im Orient als auch im Okzident zu Hause. Denizlis heutiger Lebens- und Arbeitsbereich ist sein Atelier in Ratingen bei Düsseldorf

 

Achim Duchow

Achim Duchow

1948 – 1993

 

1971 –1977 Studium, Hochschule für Bildende Künste Hamburg
bei S. Polke, K. P. Brehmer, U. Rückriem

 

Einzelausstellungen ab 1973
Studio Oppenheim, KölnGalerie Klein, Bonn

Galerie Greve, Köln

Galerie t’Venster / Kunststichting Rotterdam

Galerie Baviera, Zürich

Stadtmuseum Düsseldorf Galerie Kohnen, Düsseldorf

Galerie Niepel, Düsseldorf

Museum Schloß Hardenberg, Velbert

Galerie Maier-Hahn, Düsseldorf

Goethe Institut / National Gallery Bangkok

 Zusammenarbeit mit S. Polke 1973 1977
Kunstverein MünsterKunsthalle Kiel

Kunsthalle Düsseldorf

Galerie Toni Gerber, Bern

Van Abbe Museum, Eindhoven

Biennale, Sao Paulo

Kunstverein Kassel.

 Gruppenausstellung ab 1971
Film Kritisch Kunsthalle DüsseldorfBetween 7 Kunsthalle Düsseldorf

Galleryhouse London

Biennale d’Jeunes Artistes Musée d’ Art Moderne Paris

‘Pour’ Musée d’Ixelle Brüssel

ZRK Live Kunstverein Kassel / Galerie Gerhild Grolitsch München

Düsseldorfer Szene, Galerie Toni Gerber Zürich

‚Elend’ Kippenbergers Büro Berlin

Al Vostro Servicio Hamburg

Schlaglichter Rhein, Landesmuseum Bonn

Nachbarschaft Kunsthalle Düsseldorf

Photography as Art…I.C.A. Gallery London / Gulbenkian Museum

Porto / Miro Foundation Barcelona

Photo no Photo Kunstverein Mannheim

Maki Gallery Tokyo

Max Hetzler Stuttgart

Palms Osaka

Polaroid Aktionsgalerie Bern

Galerie Stampa Basel

Goethe Institut Hongkong / Seoul

Kunstmuseum Winterthur

DADA Kunstmuseum Düsseldorf

Videonale Bonn EU-Video 85 Bologna

ARCO-Kunstmesse Madrid (Galerie Maier-Hahn)

 

Gruppenausstellungen

2000 Galerie Klein, Bad Münstereifel
2000 Düsseldorf 7334684 – ich bin wieder da, aber im Moment nicht hier. – Kunstv.Lippstadt
2002 Fetisch –Medien – Galerie Schüppenhauer, Köln
2002 Gleicher Ort – Neue Zeit, Ronsdorfer Straße, Düsseldorf
2002 Ars Longa – Vita Brevis, Kunstverein Malkasten, Düsseldorf

Einzelausstellungen

1991 Goethe-Institut, Osaka
1999 Galerie Hänel, Wiesbaden
2001 Galerie Kiki Maier-Hahn, Düsseldorf
2008 Con-Sum, Düsseldorf
2009 Galerie Kunstraum 21, Köln