Distanzierte Wirklichkeiten Monzel I Schamphelaere I Zanier 4.2. – 30.4.2017

Vorbemerkung
Die Fotografie ist längst Folge einer Vermassungsindustie: Die Technik erlaubt fast jedem Laien, Kamera, Objektiv, Belichtung, Perspektive, Scharfstellung usw. so einzusetzen, dass gute, manchmal sogar sehr gute Bilder entstehen können. Es entscheidet aber über die Qualität des Besonderen das Motiv, das Einstellen auf einen Moment, die Hartnäckigkeit bei der Auseinandersetzung mit einem Thema, das „feeling“ für die Zuspitzung eines Projekts durch ein serielles Konzept, die Regeln des Lichts, die Innenspannung einer Aufnahme, ein Arbeitsprinzip, schließlich die Wahrheit des Gesehenen. Erst wenn dies alles sich in einem ansprechenden Fokus versammelt, können wir Qualitätsmerkmale und eine fotografische Professionalität erkennen und künstlerisch, ästhetisch sowie allgemein kulturell bestätigen.

 

Dr. Friedrich Monzel, Wim de Schamphelaere und Luca Zanier, ein Deutscher, ein Belgier und ein Schweizer, warten genau mit dieser Niveau-Option auf. Sie werden in dieser Ausstellung in der cubus kunshalle zum individuellen Botschafter ihres Landes, ihrer humanen Konditionierung und ihrer seriösen, individuellen Ideenvielfalt. Ein Lichtpoet, ein Reportage-Meister und ein Raum- und Architektur-Dokumentarist – die drei Fotografen stehen für ein europäisches, internationales, humanistisch geprägtes Museumsniveau. Jeder beweist auf seine subjektive Weise, dass sich hochwertige, sinnbetonte Fotografie vom Massenprodukt abhebt. In bewundernswerter, zuweilen radikaler oder auch monumentaler Weise.

 

005

 

Wim de Schamphelaere
Der Fotograf aus Antwerpen zog vor einigen Jahren in die weite Welt aus, um dort, im für ihn zuvor noch Unbekannten, eigene Wirklichkeitserfahrungen zu machen, um Bilder von Menschen, die nicht im Licht stehen und voraussichtlich nie in ihrem Leben Wohlstand erreichen werden, mit Hingabe und Engagement in ihrem „live-Umfeld“ abzulichten. So wie sie leben, wie sie kommunizieren, wie sie ihre Haltung ausdrücken, mit welchen Attributen sie sich schmücken oder ihr Ich „erklären“. Er ist dabei ihr ideeller Partner. Wim de Schamphelaere, Jahrgang 1963, verfährt dabei wie Romanheld Robinson Crusoe: immer an Entdeckungen interessiert, immer an der Konfrontation mit fremder Kultur sich reibend, immer neugierig auf das Ursprüngliche, auch das Naive oder gar das Primitive als unverfälschte Natur anzuerkennen. Madagaskar und afrikanisches Festland (Mali, Senegal, Äthiopien zum Beispiel: Serie „Meeting Africa“), Thailand und andere asiatische Länder, Belgien/Flandern oder Kuba bereist er, um diesem Anspruch gerecht zu werden: die Würde des anderen, vielleicht Ärmeren, Misshandelten, Isolierten oder Ausgegrenzten, in seiner Realität abzubilden. Aufmerksam, ehrlich, ohne pathetische Zuspitzung. Bis zu acht Meter lang sind seine Bilder-Friese, in denen er eine Häuserwand, eine Müllkippe, eine Fensterreihe oder ein posierendes, aus Gesten heraus lebendiges, vitales Mädchen in Variationen, einen Einheimischen-Kral im Ganzen als soziale Community ablichtet. Manchmal erlaubt er sich in seinen Reportage-Portfolios ironische Seitenhiebe im bildnerischen Duktus. Dabei lenkt er den Blick dennoch nur auf das Wesentliche. Jedes Bild von ihm erzählt eine Geschichte, die mehrere Kapitel hat – er fasst diese Einzelgeschichten zum Panorama eines Dorfes, einer Stadt, eines Landes, eines Volkes, einer Kultur stringent zusammen. Sein Impuls: der Respekt vor „dem Anderen“.

004

 

Luca Zanier
Der Schweizer Künstler, Jahrgang 1966, widmet sich bestimmen Themenkreisen: Landschaft, Architektur, Industrie, Technik, Stillleben. Aber er geht dabei nicht eindimensional vor, sondern befruchtet das Motiv durch eine spannungsgeladene Mehrgleisigkeit: Wie lebt und arbeitet der Mensch in bestimmten Räumen, wie wird Architektur funktional oder spektakulär belichtet, welcher Geist erfasst und bestimmt das Klima von Industrie, Technik, Kraft, Dynamik und in stattlichen, aber noch überschaubaren Orten, wie lässt sich die „Power“ eines Raumes auf die Anwesenden übertragen, wie lässt sich Energie fotografisch abbilden? Der Fotograf mit italienischen Wurzeln suchte, um diese besonderen Konditionen der Kommunikation und des Machtbewusstseins aufzuspüren, Städte und Institutionen in Brüssel, Straßburg, Berlin, Zürich, New York oder London auf: Industrie-Dome und Technik-Kathedralen, Elektrik-Zentren und Parlamentsgebäude, Bibliotheken und Tunnel-Schächte sind erklärte Großaufnahmen von außerordentlicher Interaktion. Wo „sitzen“ die Machthaber dieser nur scheinbar unbelebten Welt, wie stellt sich das Verhältnis von Raum/ Mensch/ Öffentlichkeit dar? Was ist Sein beziehungsweise Nicht-Sein? Luca Zanier braucht eine intensive Vorarbeit für seine Studien der Objektkraft. Das (überwiegend künstliche Saal-) Licht spielt auch bei ihm eine spezifische, sogar dramatische Rolle. Es leuchtet Strukturen eines faszinierenden, aber von Menschen verlassenen Ortes aus.
Sein zweites Generalthema: Raum und Energie. In dieser Serie interessiert sich Zanier für das Wechselspiel von Ort und Arbeit. Hallen, scheinbar endlose Gänge, Schleusen, kryptische Zeichen, ein Gewirr von Kabeln und Röhren – Einblicke in Kohlekraftwerke, Atomanlagen, Endlagerstätten u.a. bewirken eine Reaktion zwischen Ohnmacht und Verzauberung. Der Fotograf zeigt Universen ganz eigener, technischer, funktionaler Art. Diese Energiezentren will er in ästhetische Räume verwandeln – er zielt auf eine Mischung aus Bedrohung und Fortschritt.

In Künstlergesprächen werden die drei Fotografen innerhalb der Ausstellungsdauer im „cubus“ Auskunft über ihr Arbeiten und ihre Zielsetzungen geben.

001

 

EINLADUNG

Friedrich Monzel I Wim de Schamphelaere I Luca Zanier

Die cubus kunsthalle freut sich in Jörg Loskill einen kompetenten Kurator gefunden zu haben, der die unterschiedlichen Sicht- und Arbeitsweisen der drei Fotografen einander gegenüberstellt und dadurch einen spannenden Einblick in das jeweilige Oeuvre ermöglicht.

Begrüßung zur Austellungseröffnung

Dr. Claudia Schaefer, cubus kunsthalle, duisburg
Grußworte Thomas Krützberg, Kulturdezernent der Stadt Duisburg
Einführung Jörg Loskill

Hans-Jörg Loskill , 1944 geboren, war von 1968 bis 2008 Kulturredakteur bei der Westdeutschen Allgemeinen Zeitung (WAZ), und ist seit 1992 Dozent an der Kunstakademie in Münster.

Kunstmarkt 2016 ab 11.12.2016 – 31.1.2017

51 Duisburger Künstler geben Einblicke in ihr aktuelles Schaffen
Der Duisburger Kunstmarkt in der cubus kunsthalle findet alljährlich parallel zum Duisburger Weihnachtsmarkt statt und ist sein fester Bestandteil im städtischen Kulturprogramm. Er bietet vorrangig der Duisburger Künstlerschaft eine Möglichkeit ihre aktuellen Arbeiten einem breiten Publikum vorzustellen. Der Kunstmarkt wird auch in diesem Jahr wieder in enger Zusammenarbeit mit der Interessengemeinschaft Duisburger Künstler organisiert und gibt einen guten Überblick über das künstlerische Schaffen in unserer Stadt.
Die gute Resonanz der Kunstmärkte in den vergangenen Jahren, zeigt, dass sich Kontinuität auszahlt und Besucher aus den angrenzenden Städten in unsere Stadt kommen, um die hier ausgestellte Kunst zu sehen und im Idealfall auch erwerben. Die Kunstwerke belaufen sich preislich zwischen 50 und 500 € spannen den Bogen über Malerei, Grafik, Zeichnung, Fotografie zur Skulptur und Plastik.

Parallell zeigt der Kunstmarkt in einer kleinen Sonderausstellung im cubus Kunstkabinett, Arbeiten Duisburger Künstler zum Thema Mercator sowie künstlerisch bearbeitete Verpackungen der Mercator Spendenkugel. Sie ist dort auch käuflich für 5 € zu erwerben, von denen 30% in die Förderung kultureller Projekte fließt. Ebenfalls werden eine Auswahl von Karten und Atlanten gezeigt, die von Klaus Becker, Bürgerstiftung, zusammengetragen wurden, jeweils sonntags wird dort um 15h ein thematisches Rahmenprogramm angeboten.
Der Kunstmarkt wird am Sonntag, dem 11.12.2015 durch den Kulturdezernenten der Stadt Duisburg, Herrn Thomas Krützberg, eröffnet und ist dann mi-so von 14-18 h geöffnet.

Besonderer Dank geht an die Sparkasse Duisburg, die den Kunstmarkt seit Anbeginn unterstützt und sich als ein zuverlässiger Partner erwiesen hat.
cubus kunsthalle, duisburg
Friedrich-Wilhelm-Str. 64 (im Kantpark)
47051 Duisburg phone 0203 26236 www.cubus-kunsthalle.de
geöffnet mi-so 14-18h

Eine nette Überschrift

DSCF7355

 

 

Spendenkugel /

große Mercatorkugel:

5,00 Euro

 

 

 

 

 

 

 

mercatorkugel-preisschild-690-e

 

 

 

 


 

 

 

Souveniredition – Geschenkedition – 4 er Schachtel für 6,90 Euro:

kugel-angeschnitten-haselnuss

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Dieter Jung. looking forward. 09.09.16 – 16.10.16

 

Die Ausstellung gibt einen Einblick in das bildnerische Schaffen von Dieter Jung.

Bereits in den Spiegelbildern der sechziger Jahre zeigen sich die Konstanten, die Jung in seinem Werk verfolgt: die Auseinandersetzung mit Farbe und Licht,  Raum und Bewegung und im Besonderen die visuelle Wahrnehmung und praktische Erkundung neu entwickelter MedienTechnologien.

Parallel zu gemalten, großformatigen Portraits (1970er Jahre) von unbekannten und bekannten Personen wie Nietzsche,  Freud oder Giacometti, die aus sich horizontal und vertikal durchdringenden Schwingungsstrukturen entstanden,  entwickelte Jung 1977 die ersten Gedichthologramme, die von H.M.Enzensberger speziell für seine holographischen Arbeiten verfasst wurden und nun als Lichtgebilde in der Luft schwebten.

Die Hologramme verlieren im weiteren Verlauf der Werkentwicklung ihren gegenständlichen Bezug und beschränken sich hauptsächlich auf Farbfelder und Raumflächen, die als abstrakte, dreidimensionale Lichtskulpturen zu verstehen sind. Seit Anfang der achtziger Jahre verwandelt Jung diese medialen Erfahrungen auch in Malerei und Installationen.

 

Zur Ausstellungseröffnung am 9.9.2016 um 19 h laden wir Sie herzlich in die

cubus kunsthalle, duisburg ein.

Begrüßung Dr. Claudia Schaefer, Leiterin der cubus kunsthalle, duisburg

Grußworte der Stadt Duisburg Volker Mosblech, Bürgermeister der Stadt Duisburg

Einführung Kay Heymer, Stiftung Museum Kunstpalast, Düsseldorf


REDinGREENinBLUE-2011,_Hologramm_Glas,101x60cm-3[1]


Dieter Jung – Eine Ästhetik des Staunens

Struktur ist Illusion. Diese Tatsache ist das größte Wunder dieses Jahrhunderts.
Richard Lippold
i

Als der Künstler Richard Lippold mit dieser Beobachtung auf die paradoxe Mischung von Rationalem und Irrationalem hinwies, die in jedem Kunstwerk wirkt, war Dieter Jung 26 Jahre alt und entwickelte die entscheidenden Parameter seiner eigenen Arbeit. Er studierte noch bei dem informellen Maler Hann Trier in Berlin, und während eines Stipendiumsaufenthalts in Paris begegnete er dem Bildhauer Alberto Giacometti, einem Künstler, der bis zur Verzweiflung besessen war von dem Bestreben, angemessen wiederzugeben, was er sah. Trier und Giacometti markieren beide in ihrer jeweiligen Verschiedenheit eine künstlerische Haltung, die den persönlichen Ausdruck ins Zentrum der Aufmerksamkeit stellt, und sie stehen beispielhaft für moderne Positionen, die Dieter Jung in seinem Werk überwinden würde. Jung begann als Maler informeller Bilder und setzte sich mit der Thematik des persönlichen Ausdrucks intensiv auseinander. Anfang der 1970er-Jahre schuf er eine Serie großformatiger Porträts, die von gemalten Schlieren überdeckt sind und die den Dichter Hans Magnus Enzensberger dazu veranlassten, vom Verschwinden zu schreiben – vom Verschwinden der Porträtierten, aber schließlich auch vom Verschwinden des Malers: „Sein Verschwinden ist das unauffälligste. Er verschwindet in den Maschen, den Schlieren, den immer weiter zurückweichenden Farben seiner Bilder. Am Ende – das, wie gesagt, nicht abzusehen ist – wird niemand mehr da sein.“ii Enzensbergers zutreffende Feststellung vom Verschwinden des Autors dieser Bilderserie markiert einen wesentlichen Schritt in Dieter Jungs künstlerischer Entwicklung. Er tilgte alle Spuren persönlichen Ausdrucks, alle handschriftlichen Merkmale seiner Malerei und konzentrierte sich auf die Schaffung von Werken, deren Formensprache eine gleichsam anonyme, objektive Qualität gewann, die Jungs Werk näher an die ästhetische Konzeption des Konstruktivismus rückte. Jung konzentrierte sich in seiner Arbeit seit Mitte der 1970er-Jahre auf die Hervorbringung und Analyse der Wahrnehmungsphänomene von Licht, Farbe, Raum und Bewegung. Er begann, unterschiedliche Medien einzusetzen. Was das medial außerordentlich vielfältige Werk von Dieter Jung bis heute zusammenhält, ist diese Konzentration auf wenige grundlegende ästhetische Erscheinungen, die bereits zu Beginn des 20. Jahrhunderts wesentliche Triebkräfte avantgardistischer Kunst waren. So ist etwa das ästhetische Credo von Laszló Moholy-Nagy eine für Jung durchaus gültige Basis: „Man kann Kunst nicht durch Beschreibungen erfahren. Erklärungen und Analysen können bestenfalls als intellektuelle Vorbereitung dienen. Sie können einen jedoch ermutigen, in direkten Kontakt mit Kunstwerken zu treten. (…) Das Werk der Erneuerung ist eine Neubewertung der Farbe, ihrer optischen Energie, visuellen Illusionen und Nachbilder, die das Mittel einer neuen Wiedergabe der kinetischen Raum-Zeit darstellen.“iii Dieter Jungs Werke, seine Gemälde und Zeichnungen, seine Hologramme, Lenticular- und Computergrafiken sowie die Installationen dienen genau diesem Zweck. Jungs Werke zeigen Licht- Raum- und Bewegungsphänomene, die dem Betrachter als rational beschreibbare Konstruktionen oder Versuchsanordnungen immaterielle und rational nicht mehr fassbare Erscheinungen vor Augen stellen. Damit setzt Jung die Tradition von Künstlern wie Moholy-Nagy mit den Mitteln seiner Zeit fort. Die überpersönliche, anonyme Ausstrahlung seiner Werke ist frei von romantischen oder quasireligiösen Gehalten. Das macht sie besonders zugänglich und lässt sie für viele Betrachter unterschiedlichster kultureller Prägung aktuell wirken. Dieter Jung hat mit seinen Hologrammen und Lenticular-Grafiken stets neue Technologien eingesetzt, diese Technologien werden in seinen Arbeiten jedoch nicht einfach affirmativ gesetzt, sondern an ihre Grenzen geführt. Die Kunst von Dieter Jung fußt auf rationalen, wissenschaftlich gewonnenen Erkenntnissen und stellt sie gleichzeitig in Frage oder überbietet sie.
Dieter Jungs Kunst folgt einer Ästhetik des Staunens, wie sie der Literaturwissenschaftler und Philosoph Philip Fisher definiert hat. Fisher setzt seine Ästhetik des Wunders bzw. des Staunens von einer Ästhetik des Erhabenen („the Sublime“) ab, die mit den Mitteln der Dunkelheit, Einschüchterung und Angst operiert: „Das Wunder, die in der Moderne am stärksten vernachlässigte Kategorie primärer ästhetischer Erfahrungen, bezieht sich auf die Ästhetisierung der Freude, des Lustprinzips und nicht des Todesprinzips, dessen Akteur innerhalb der ästhetischen Erfahrung das Erhabene ist.“
iv Fisher bezieht seine Ästhetik des Wunders ausdrücklich auf das Konzept des Neuen in der Malerei von Monet bis Pollock und darüber hinaus: „Doch vor allem wird durch das Wunder die Freude angesprochen, der kühne, jugendliche Pinselstrich, das Vergnügen am Unerwarteten und an der Erweiterung der Mittel über jene Grenzen hinaus, wo man ihr Ende vermutet hätte.“v Genau diesen Punkt treffen Jungs Hologramme und Installationen. Sie bieten dem aufmerksamen Betrachter dynamisch bewegte Farberscheinungen an, die gleichzeitig Freude bereiten und zum Staunen bringen. Dabei respektieren sie den Betrachter in seiner eigenen Freiheit und versuchen nicht, ihn zu überwältigen oder zu gleichsam religiöser Verehrung zu veranlassen. Die Gegenwart der Kunst von Dieter Jung stimuliert unsere Neugier und feiert das Leben.

Kay Heymer

i Richard Lippold: „Illusion als Struktur“, in: Gyorgy Kepes, Hg.: Struktur in Kunst und Wissenschaft. Brüssel: La Connaissance, 1967 (sehen + werten), S. 153-164, Zitat S. 153.

ii Hans Magnus Enzensberger: „Das langsame Verschwinden der Personen“ (1973), zit. nach: Marlene Lauter, Hg.: Dieter Jung. Anders als man denkt. Museum im Kulturspeicher, Würzburg, u. a. O., 2003, S. 12-13, Zitat S. 13.

iii Laszló Moholy-Nagy: The new vision and abstract of an artist. New York: Wittenborn & Co., 1946, S. 12, 38. (Übers. om Verfasser).

iv Philip Fisher: Wonder, the Rainbow, and the Aesthetics of Rare Experiences. Cambridge, Mass. / London: Harvard University Press, 1998, S. 2 (Übers. vom Verfasser).

v Ebd., S. 5f.


 

Dieter Jung

Biographische Daten

1941 in Bad Wildungen geboren

1962 Abitur am Städtischen Gymnasium Siegen (Nordrhein-Westfalen)

1962 Studium der Theologie an der Kirchliche Hochschule in Berlin

1962-67 Studium der Malerei an der Hochschule für bildende Künste Berlin

1965/66 Einschreibung an der École Nationale Supérieure Des Beaux Arts in Paris

Begegnungen mit Arthur Adamov und Alberto Giacometti

1967 Stipendiat der Studienstiftung des Deutschen Volkes. Meisterschüler bei Hann Trier

1968/69 USA-Stipendium des Deutschen Akademischen Austauschdienstes (DAAD)

1971 Studium an der Deutschen Film-und Fernsehakademie Berlin

1973 Realisation von Musik-Dokumentar-Trickfilmen in Brasilien

Erste Portraits von bekannten und unbekannten Personen entstehen als Wellenstruktur-Bilder

1975 Gastprofessor an der Architektur Fakultät der Universidade Federal da Bahia/ Salvador verbunden mit

Einzelausstellungen im Museu de Arte de São Paulo und im Museu de Arte Moderna de Rio de Janeiro

1977 Resident Artist in The MacDowell Colony, Petersborough/ N.H.

Studium an der New York School of Holography und Umsetzung der ersten Gedicht-Hologramme,

verfasst von H.M.Enzensberger

1978 Artist-in-Residence, Yaddo Foundation, Saratoga Springs, NewYork

1983 Einzelausstellungen im Hara Museum of Contemporary Art in Tokyo und im Hong Kong Arts Center

1984 Arbeits-Stipendium der Stiftung Kunstfonds, Bonn. Verwirklichung der holographischen und

malerischen Zyklen Into the Rainbow, Illuminationen, Sonnenwinde und Gegenwartsräume

1985 Teilnahme am East-West Visual Arts Encounter in Bombay und erste Ausstellungsmöglichkeit in Peking

1985-89 Fellow am Center for Advanced Visual Studies (CAVS) am Massachusetts Institute of Technology (MIT) in Cambridge/MA. Entwicklung computer generierter Bewegungs-Hologramme, u.a. Lichtmühle und Palindrom

1988 u. 2003 Holographie-Preis der Shearwater Foundation, New York

1990-2007 Professor für künstlerische Holographie und Lichtmedien an der Kunsthochschule für Medien Köln (KHM)

1990 Mitglied im Gründungsausschuss der Kunsthochschule für Medien Köln sowie Kuratoriumsmitglied für das Zentrum Kunst und Medientechnologie (ZKM) in Karlsruhe.

1996 Leitung der internationalen Konferenz und Ausstellung Holographic Network: Sehreisen zwischen

Kunst, Wissenschaft und Technik, Akademie der Künste Berlin

1998 Entwicklung holokinetischer Mobiles

2004 Teilnahme an der European Conference on Visual Perception, Budapest und Optics, Life and Heritage in Havanna.

2006 Beginn der PartikelWellen-Bilder und Umsetzung holographischer Zeitkapseln

2010 Mitglied des Academic Board of Advisors der Zero Stiftung in Düsseldorf

2011-13 Beteiligung an der 54. Biennale von Venedig; der Siart Biennale in La Paz, Bolivien; The100th Anniversary of John Cagein Beijing und The Jeweled Net im MIT Museum in Cambridge/ MA. Den Soloausstellungen Into Light in der Art Chapel Turku /Finnland und Flying Colours, Galléria A22, Budapest folgen ab 2013 Ausstellungsbeteiligungen: Interspaces, Vasarely Museum, Budapest; Mouvement et lumières, Centre d`art contemporain Frank Popper, Marcigny und Holographie aus der Sammlung des ZKM, ZKM Medienmuseum, Karlsruhe.

2014 Scheinwerfer, Kunstmuseum Celle; Trace(s) – Mirages, La Chartreuse de Valbonne, St-Poulet de Caisson;

Interact: Deconstructing Spectatorship, Eastwing Biennial, The Courtauld Institute of Art, London

2015 Otto Piene – Rainbow, Museum of Contemporary Art, Tehran, Iran; Globale, Bodenlos -Vilém Flusser und die Künste im ZKM Karlsruhe und der Akademie der Künste Berlin; Light Symposium, Kunsthalle Budapest; Ages of Light im Kepes Institut,Eger und Magic of Light im Museum of Optics, St. Petersburg.

Dieter Jung lebt und arbeitet in Berlin. Seine Arbeiten wurden weltweit in über 40 Ländern gezeigt


Im Vorfeld der Austellungseröffnung findet eine Ärztefortbildung statt:

karte6-02[1]
karte6-01[1]

 

Petra Lemmerz I Andreas Schön – sicherer Ort – 28.10. – 4.12.2016 (Maler

Petra Lemmerz und Andreas Schön stimmen darin überein, dass ein Gemälde aus Farben besteht, die nach gewissen inneren Regeln auf einer Leinwand ausgebreitet werden. Auf einer Leinwand verteilte Farbe hingegen ergibt keineswegs zwangsläufig ein Bild.   Während man in den Bildern von Petra Lemmerz Gehirnaktivitäten oder kosmische Ereignisse wie Sternen-Explosionen erkennen mag, so kann man in denen von Andreas Schön beispielsweise Gelände wahrnehmen, in das sich tektonische und historische Spuren eingraviert haben.  Die auf ihren Bildern sichtbaren Phänomene allerdings finden sich erst einmal nur auf der Leinwand, selbst wenn der Betrachter Entsprechungen in der Aussenwelt nennen könnte.  Es stellen also nur die Bilder einen „sicheren Ort“ dar.
Sie sind insofern Tatort und Protokoll in Einem.

Zur Ausstellungseröffnung am 28.10.2016 um 19 h laden wir Sie herzlich in die cubus kunsthalle, duisburg ein.

Begrüßung                                                     Dr. Claudia Schaefer, Leiterin der cubus kunsthalle, duisburg
Einführung                                                     Kay Heymer, Stiftung Museum Kunstpalast, Düsseldorf

Logos
die Unterstützer der cubus kunsthalle Duisburg, Duisport, Sinalco, Müller&Rosin, Stadt Duisburg

 

karteausstellungcubuspa_final

Franziska Schwaabe 5.6.2016 / 14h – 18h

Debut.
Franziska Schwaabe. Malerei
1.6. – 12.6.2016

Franziska Schwaabe, geboren 1980 in Weimar, ließ sich von 2003-04 von dem Bochumer Klangkünstler E. Kieselbach in unterschiedlichen malerischen Techniken ausbilden und ist seitdem freikünstlerisch tätig.
F. Schwaabe lebt und arbeitet in Duisburg.

Derzeit ist eine Auswahl ihrer Malereien in der cubus kunsthalle ausgestellt.
Am Sonntag, dem 5.6.2016 um 14h haben Interessierte Gelegenheit, die Künstlerin und ihre Werke kennenzulernen.
Wir freuen uns auf Ihren Besuch.

cubus kunsthalle, duisburg (Kantpark) geöffnet mi-so 14-18h

Einladung

022.Lydia160x90

 

02 047

 

061.9Greens20x20

 

071.8Reds20x20

Another Germany. Kurzberschreibung 20.6 – 28.8.2016

Another Germany. Kurzberschreibung
20.6 – 28.8.2016

Austellungseröffnung am 19.6.16 um 16h

Dieses Ausstellungsprojekt umfasst zwei Ausstellungen, die mit einander verknüpft sind. In diesem Jahr, Anfang Juli bis Ende August zeigt die cubus kunsthalle Arbeiten chinesischer Künstler, die in Deutschland etabliert sind und an verschiedenen Akademien studiert haben.
Sie sind Teil unserer Gesellschaft, wobei die eigene Identität für den Betrachter immer auch noch spürbar bleibt. Ihre Sicht auf das “andere Deitschland” wird in einer zweiten Ausstellung von einer chinesischen Künstlergruppe komplettiert, deren Mitglieder noch nie in Deutschland waren und die ein imaginäres Bild von Deutschlandin “zeichnen”. Diese neun jungen Künstler von „Quantum Republic“ setzen sich kritisch mit Deutschland auseinander. Quantum Republic ist ein virtuelles Land, das die Gruppe geschaffen hat, die sich wiederum dem Studium der Wissenschaften und der Zukunft verschrieben hat, wie sie selbst erklären. In „Another Germany“ schaffen sie ein imaginäres Deutschland in einer anderen Dimension unter der Prämisse, niemals in unserem Land gewesen zu sein. „Another Germany“ soll dabei dieses imaginäre Deutschland als konzeptionelle Konstruktion präsentieren. Ähnlich, so die Künstler, wie auch Quantum Republic, bei der es sich ja auch um ein imaginäres Staatsgebilde handelt. Durch das Verständnis der Künstler von Geschichte und Kultur, die Integration von Medien, Netzwerken, Information wird versucht „Deutschland“ (Anführungszeichen von den Künstlern) vorzustellen, das in der Vergangenheit, der Gegenwart und Zukunft existiert. Und das im realen Land, um so mit den Bürgern in einen Dialog zu treten aber auch mit ihnen zu kollidieren. Dabei sind sowohl Zustimmung als auch Widerspruch erlaubt.
Beide Ausstellungen wollen die Unterschiede zwischen dem „Verständnis von Deutschland durch Chinesen“ als auch dem „Verständnis von Deutschland durch die Deutschen“ herausfinden, zu denken geben und die Gründe hierfür herauszufinden helfen.

Another Germany E-Karte

Einladung zur
Ausstellungseröffnung

Another Germany I
19.6. – 28.8.2016

LAN Jiny,1970, Malerei
YU Xingze YU, 1976, Malerei
LI Heng, 1979, Malerei
ZHANG Hui,1979, Malerei
LIU Weixiang, 1982, Fotografie
SHAO Wei, 1983, Objekt
ZHOU Xiaopeng, 1985, Installation
CHEN Juanzi, 1987,Video
GONG Yijie, 1988, Malerei

Das Ausstellungsprojekt umfasst zwei Ausstellungen, die miteinander verknüpft sind. Beginnend mit Arbeiten chinesischer Künstler, die in Deutschland an verschiedenen bekannten Akademien studiert haben, wird im
nächsten Jahr eine Ausstellung mit Arbeiten der chinesischen Nachwuchskünstlergruppe „Quantum Republic“
folgen, deren Mitglieder noch nie in Deutschland waren und die ein imaginäres Bild von Deutschland “zeichnen“.
Beide Ausstellungen wollen die Gemeinsamkeiten und Unterschiede zwischen dem „Verständnis von Deutschland durch Chinesen“ als auch dem „Verständnis von Deutschland durch ‚Deutschen Chinesen’ herausfinden, zu denken geben
und die Gründe hierfür herauszufinden helfen.
Die Ausstellung findet in Kooperation mit der Gesellschaft für Deutsch-Chinesischen kulturellen Austausch e.V.
GEKA e.V.), Berlin und dem China-Beauftragten der Stadt Duisburg, Johannes Pflug MdB a.D., statt.

Sehr geehrte Damen und Herren,
liebe Freunde der cubus kunsthalle, duisburg,

zur Ausstellungseröffnung am 19.6.2016 um 16 Uhr laden wir Sie herzlich in die cubus kunsthalle, duisburg ein.
Wir freuen uns, Sie begrüßen zu dürfen.

Begrüßung: Dr. Claudia Schaefer
Prof. Yu Zhang
Johannes Pflug
Grußworte: Manfred Osenger, Bürgermeister der Stadt Duisburg
Feng Haiyang, Generalkonsul Düsseldorf
Einführung: Dr. Susanne Höper Kuhn, Düsseldorf

wir danken der freundlichen Unterstützung der Sparkasse-Duisburg Stiftung und der Stiftung-Mercator

Bereits um 15h findet im Veranstaltungssaal der cubus kunsthalle ein Vortrag des Kulturdezernenten der Stadt Duisburg,
Herrn Thomas Krützberg, zum Thema Nutzungsmöglichkeiten des wiedererrichteten Mercatorhauses an der Oberstraße in Duisburg
statt.
Auch hierzu laden wir und die Bürgerstiftung Duisburg alle Interessierten herzlich ein. Der Eintritt ist frei.

Mit freundlichen Grüßen

Ihre
Dr. Claudia Schaefer

Hanns Armborst – Michael Kortländer 8.4. bis 29.5.2016

Eröffnung am 8.4.2016, 19h

Begrüßung Dr. Claudia Schaefer
Grußworte Thomas Krützberg, Kulturdezernent der Stadt Duisburg

Hanns Armborst / Michael Kortländer
„Höhen, Breiten, Tiefen“
8.4. bis 29.5.2016

Einladung_Höhen-Breiten-Tiefen_Vorderseite

Die Ausstellung zeigt bildhauerische Werke von zwei Düsseldorfer Künstlern, zweier aufeinanderfolgenden Generationen, die sich mit räumlichen Bedingungen und Wirkungen auseinandersetzen.
Hanns Armborst konzentriert sich in der Tradition der Konzeptkunst auf wenige formelle Themen und Fragen. Seine geometrischen – farblich auf Blau/weiß reduzierten – Arbeiten reflektieren den Raum, in dem sie sich befinden und den Sie darstellen. Als Deklinationen eines geometrischen Regelwerks, das jede mögliche Kombination untersucht, erinnern Sie an das, was wissenschaftliches Forschen und Untersuchen ausmacht. Kay Heymer, Leiter der Abteilung Moderne Kunst im Museum Kunstpalst, schreibt dazu „Die Kunst von Hanns Armborst bedient sich der Geometrie, um intuitive Unfassbarkeit mit größter Klarheit erfahrbar zu machen. Darin liegt ihr Geheimnis und ihre allgemein menschliche Qualität“.
Eine spannende Gegenüberstellung versprechen die aus Wellpappe und Pressholz bestehenden Arbeiten Michael Kortländers , die einen Gegenpol zu den streng geometrischen Arbeiten darstellen mögen. Diethelm Röhnisch, Geschäftsführer Niederrheinischer Kunstverein e.V., beschreibt Kortländers Arbeitsweise sehr bezeichnend „Wellpappe ist nicht nur leicht, sondern auch vielfältig formbar. Vor allem stellen ihre senkrechten wellenförmigen Vertiefungen einen formal spannenden Gegensatz zu den von ihr umfassten Dingen dar, die sie zugleich schützt wie verbirgt. Dabei werden die Ecken und Kanten abgerundet, also gewissermaßen „entschärft“. Einer verharmlosenden Harmonisierung entgeht er dadurch, dass er mit seinen scharfen Einschnitten in die Wellpappe neue Kanten und Ecken schafft, die ein weiteres formales Spannungsmoment in seinem Werk bewirken. Seine Skulpturen sind freie Erfindungen, die den sie umgebenden Raum völlig neu definieren. Dabei frappiert der Gegensatz zwischen Leichtigkeit des Materials und der Gewichtigkeit seiner sogar monumental wirkenden Ausformung. Es entstehen so konstruierte Gebilde, die in ihrer vermittelnden Gebärde doch Distanz wahren. Verstärkt wird die Distanzierung noch dadurch, dass die aufgetragene Farbe die Besonderheit des alltäglichen Materials betont; es wird zum Farbträger, der gewürdigt ist in all seiner Fragilität Farbe zu zeigen, also eines für den Bildhauer Kortländer ebenso wichtigen künstlerischen Ausdrucksmittels. So entsteht am Ende ein faszinierendes Paradox: Ein billiges, fragiles, uns allen vertrautes Material atmet doch durch seine künstlerische Anmutung den Geist des Besonderen, des Einmaligen“.
Den Besucher der Ausstellung erwartet eine spannungsvolle Auseinandersetzung zu räumlichen Prozessen innerhalb der zeitgenössischen Bildhauerei.

Hanns Armborst

Armborst portrait

1941 geboren in Geseke
1962-1967 Studium an der Kunstakademie Düsseldorf
1987/88/90 Gastatelier in Ein Hod/Israel
und 1993 Internationales Austauschprogramm der Landeshauptstadt Düsseldorf
1994 Gastatelier in Osaka/Japan
1994 Gastvorlesung Universität Kobe
1995/2002/2009 Gastatelier Cité Internationale des Arts, Paris
Michael Kortländer
1953 geboren in Münster
Studium an der Kunstakademie Düsseldorf
bei Prof. G. Hoehme
seit 1978 Arbeiten an „ Raumbildern“, vornehmlich mit Kartonagen
1982 – 1984 Wilhelm-Lehmbruck-Stipendium Duisburg
zahlreiche Ausstellungen im In-und Ausland

IMG_9221

Michael Kortländer

Portrait Kortländer

 

in Münster geboren
Studium an der Kunstakademie Düsseldorf
bei Prof. G. Hoehme

seit 1978 Arbeiten an „ Raumbildern“, vornehmlich mit Kartonagen
1982 – 1984 Wilhelm-Lehmbruck-Stipendium Duisburg
zahlreiche Ausstellungen im In-und Ausland

www.michael-kortlaender.de

Alltägliches wird etwas Besonderes
Zu den plastischen Arbeiten von Michael Kortländer

Seit Beuys definiert sich Kunst weniger durch den kommerziellen Wert des verwendeten Materials als vielmehr durch die künstlerische Idee, die sich darin verwirklicht. Michael Kortländer arbeitet seit Jahren mit Wellpappe, in der man sonst kostbarere Gegenstände verpackt, um sie vor Deformationen zu schützen. Wellpappe ist nicht nur leicht, sondern auch vielfältig formbar. Vor allem stellen ihre senkrechten wellenförmigen Vertiefungen einen formal spannenden Gegensatz zu den von ihr umfassten Dingen dar, die sie zugleich schützt wie verbirgt. Dabei werden die Ecken und Kanten abgerundet, also gewissermaßen „entschärft“. Einer verharmlosenden Harmonisierung entgeht er dadurch, dass er mit seinen scharfen Einschnitten in die Wellpappe neue Kanten und Ecken schafft, die ein weiteres formales Spannungsmoment in seinem Werk bewirken. Seine Skulpturen sind freie Erfindungen, die den sie umgebenden Raum völlig neu definieren. Dabei frappiert der Gegensatz zwischen Leichtigkeit des Materials und der Gewichtigkeit seiner sogar monumental wirkenden Ausformung. Es entstehen so konstruierte Gebilde, die in ihrer vermittelnden Gebärde doch Distanz wahren. Verstärkt wird die Distanzierung noch dadurch, dass die aufgetragene Farbe die Besonderheit des alltäglichen Materials betont; es wird zum Farbträger, der gewürdigt ist in all seiner Fragilität Farbe zu zeigen, also eines für den Bildhauer Kortländer ebenso wichtigen künstlerischen Ausdrucksmittels. So entsteht am Ende ein faszinierendes Paradox: Ein billiges, fragiles, uns allen vertrautes Material atmet doch durch seine künstlerische Anmutung den Geist des Besonderen, des Einmaligen.

Diethelm Röhnisch
Geschäftsführer Niederrheinischer Kunstverein e.V.

 

Auf Einladung des Kunstvereins Gelsenkirchen hat der in Düsseldorf lebende Künstler Michael Kortländer im Kunstmuseum Gelsenkirchen eine Rauminstallation aus Wellpappeplatten geschaffen. Am Donnerstag, dem 13.08.2015, stellt er sein Werk vor. Foto: Martin Möller / FUNKE Foto Services

Auf Einladung des Kunstvereins Gelsenkirchen hat der in Düsseldorf lebende Künstler Michael Kortländer im Kunstmuseum Gelsenkirchen eine Rauminstallation aus Wellpappeplatten geschaffen. Am Donnerstag, dem 13.08.2015, stellt er sein Werk vor.
Foto: Martin Möller / FUNKE Foto Services

 

Shelter

 

Einladung-Höhen_Breiten_Tiefen-Rückseite