BIOGRAFIE
KARSTEN HEINRICHS
Kindheit bis 2010:
Soweit ich mich zurück erinnern kann, gehörte die bildende Kunst zu meinem Leben wie auch das Essen, Trinken und Schlafen. Ich machte keine akademische Ausbildung, belegte keine Kunstkurse. Ich hing meine Bilder nicht in Ausstellungen, suchte weder Lob noch Anerkennung. Kunst war in diesen Jahren etwas sehr Persönliches für mich, da ich Erlebtes, Gefühltes und Gedachtes bildhaft festhielt. So malte und zeichnete ich mich durch die Stilrichtungen der Moderne, besuchte Museen und las in den entsprechenden Phasen die dazugehörige Literatur.
Im Jahr 2004 ließ ich ein von mir illustriertes Kinderbuch drucken und bemühte mich um den Verkauf in Eigenregie.
Von 2005 bis 2010 fertigte ich die Requisite für ein Kindertheater, modellierte kleine Skulpturen, malte kleinformatige Bilder und beschäftigte mich mit dem Upcycling von Möbeln.
2011 bis 2015:
Ich hatte keine Lust mehr zum Malen oder Zeichnen. Auch mein Antrieb zum künstlerischen Schaffen veränderte sich. Die Wahl der Motive/ Themen stand nicht mehr im Kontext meiner aktuellen Lebensereignisse. Ich setzte mich mit den verschiedensten Techniken und Materialien auseinander; probierte, experimentierte in meinem selbsternannten Kunstlabor.
2016:
In diesem und den folgenden Jahren beschäftigte ich mich theoretisch und praktisch mit der Kommerzialisierung der Kunst und des Kunstmarktes. Um mich dem Thema zu nähern, kaufte ich die verschiedensten IKEA-Produkte ein und schuf aus ihnen Collagen, Assemblagen und Objekte. Die kommerziellen Produkte verloren in den Artefakten ihren praktischen Nutzen; sie wurden zu Unikaten.
2017 bis 2019:
Mein theoretisches Interesse lag in dieser Lebensphase vorwiegend bei der zeitgenössischen Kunst und der kritischen Auseinandersetzung mit allen auf dem Kunstmarkt agierenden Akteuren. Da ich berufsbedingt ein analytisch denkender Mensch bin, beschäftigte ich mich mit den psychologischen Prozessen, die den Kunstmarkt und letztendlich auch den Kunstbegriff beeinflussen.
Parallel hierzu begann ich mein eigenes Werk zu zerschneiden und verarbeitet das Material in Mischtechniken auf ausgedienten Leinwänden.
Projekt 2020: Kompostierte Kunstbücher in reanimierter Rahmung
Gerhard Richter vertrat gegenüber der Presse die Meinung, dass der Kunstmarkt sich irrsinnig entwickelt hat und reiner Personenkult ist. Der kritischen Auseinandersetzung mit dem Kunstmarkt und seiner Akteure nachgehend, begann ich Kunstbücher zu zerschneiden und die Künstler durch Umgestaltung ihrer körperlichen Erscheinung bildhaft in Collagen zu entmystifizieren.