Sommerausstellung * 25.7. – 16.8.2015 * Günter Thorn. Roter, blauer und gläserner Raum.

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Nach der ersten Sommerausstellung mit Werken des Duisburger Bildhauers Roger Löcherbach, zeigt die cubus kunsthalle vom 25.7. bis zum 16.8. neue Arbeiten von Günter Thorn.
Die Arbeiten roter, blauer und gläserner Raum zeigen erstmalig Tuschezeichnungen auf Leinwand, die inhaltlich anknüpfen an Thorns bevorzugtes „Höhlenthema“. Die jeweils roten und blauen Raumarbeiten sind nicht nur als Ensemble zu sehen, die einen Raum bespielen, sie bieten auch in sich eine Auseinandersetzung mit räumlicher Gestaltung. Farb– und Raumperspektive finden in jeder einzelnen Arbeit Eingang, wie die uns immer noch in hohem Maße bestimmbaren archaischen Bewusstseinszustände.
Neben der Tuschezeichnung ist Günter Thorns bevorzugter Werkstoff Glas. Ein Werkstoff, der uns allenthalben im alltäglichen Leben begegnet wird durch ihn zum künstlerischen Material, mit dem er ephemere raumbezogene zerbrechliche Installationen von poetischer Wirkung schafft. So empfängt uns seine neue Glasarbeit „Mona Lisa“ direkt am Eingang: eine Glasscheibe mit Abstandshalter direkt an der Wand befestigt. Nichts erinnert an das bekannteste Bild Leonardo da Vincis, nichts, außer die Maße der Arbeit. Niemand denkt an die relativ überschaubaren Maße des größten Kunstwerks der Welt, vor der Arbeit Günter Thorns erst werden wir uns dieser Tatsache richtig bewusst.
Thorn macht das Unsichtbare sichtbar: das Unsichtbare als die Gesamtheit der immateriellen oder geistigen Dinge bis hin zum geheimnisvollen Stoff der Zeit selbst, die in ihrer Unsichtbarkeit und Immaterialität nichts anderes als das große Reich des Nichts ist, wie es uns schon aus der Leonardo-Zeit, der Renaissance, ans Ohr dringt. Wenn dieses Nichts der Zeit jenes Immaterielle ist, das einerseits örtlich existiert, aber ohne andererseits wiederum Raum einzunehmen, so wird es dort der Träger jener Energie sein, welche die Welt, die Punkte, die Konturen zueinander in geheimnisvolle Bewegung setzt und in all dem durch die Oberflächen hindurch, von welchen die Körper umkleidet sind, den Glanz einer unendlichen und ewigen Schönheit sichtbar macht.
Das Tor, das in der Menschheitsgeschichte seit Stonehenge bis in unsere Gegenwart die Schwelle von einer Welt zur anderen darstellt, ist in Thorns Werk ein sich häufig wiederholendes Zeichen, ein Topos für den Ort der Transgression, des Hinübergehens. Er selbst sagte dazu 1985 in einem Interview: „Eine Tür reizt die Phantasie“, doch „selbst ein offenes Tor bildet eine Barriere, die man nicht so leicht überwindet. Mich interessiert das Überschreiten bestimmter Grenzen, ob im physikalischen oder psychischen Bereich“.
Die Räume, die er mit seinen Installationen aus Glas und sogenannten „armen“ Materialien auf Zeit schafft, sie sind für uns ein abgeschlossener Kosmos, ein „hortus conclusus“ sogar, eine Seelenlandschaft, deren Energieströme den Betrachter erreichen, und das, obwohl der Zugang ins Innerste ihm physisch und psychisch aus einem intuitiven Gefährdungsgefühl heraus versperrt bleibt. Wann immer wir einer Installation von Thorn begegnen, werden wir feststellen müssen, dass wir auf Grenzen und Hindernisse stoßen. Aus einem Grundstoff des Gegensätzlichen, sei es in den Materialien: Glas im Gegensatz zum natürlich gewachsenen Holz, sei es in den physikalischen Beziehungen: Labilität im Gegensatz zur Stabilität,- Offenes im Gegensatz zum Verschlossenen,- Anziehung im Gegensatz zur Abstoßung,- Bewegung im Gegensatz zur Ruhe: aus diesem Gegensätzlichen führt er uns heraus, über es hinaus in eine neue Welt hinter dem Horizont, ganz und gar harmonischer RaumOrganismus aus bewegter Seele und ihrem geheimnisvollen Zentrum.
Die cubus kunsthalle lädt alle Interessierten herzlich ein, sich die Arbeiten fr-so von 14-18h anzuschauen.
Der Eintritt ist frei

Auszug aus der Rede von Dr. Susanne Höper-Kuhn, Kunsthistorikerin, Düsseldorf
anläßlich einer Ausstellung Günter Thorns in der cubus kunsthalle, duisburg im März 2011

11.7. bis zum 20.7.2015 Arbeiten von Roger Löcherbach

Löcherbachs aktuelle Holzarbeiten, die meist aus heimischen Geholzarten und aus einem Stamm gearbeitet sind, scheuen nicht gesellschaftliche Thematiken. Neben älteren Tierskulpturen wie Wolf und Ziege, stellt Löcherbach u.a. eine umgefallenen Amphore, aus der Wasser entrinnt, zur Diskussion, die neben ihrem augenscheinlichen dekorativen Wert an eine griechische Amphore erinnert, aus der kostbares Wasser fließt. Wir fühlen uns an die tagespolitischen Nachrichtensendungen erinnert, die gerade lebhaft den Austritt Griechenlands aus der Europäischen Gemeinschaft kontrovers diskutieren. Löcherbach nennt seine metaphorische Arbeit „Quelle“ und erinnert damit daran, dass Griechenland als Quelle der Demokratie, der Kultur, der Philosophie gefeiert wurde, also Werte eingeführt hat, auf die sich Europa gründet. Ebenfalls aktuell sind seine Arbeiten zur Flüchtlingsthematik. Die Arbeit „Flucht übers Meer“ zeigt einen geretteten, ausgemergelten Flüchtling mit Schwimmweste, der gerade scheinbar gerettet worden ist. Wie die Arbeiten „Separatist“, „Einsatz“, „Heiliger Krieger 1+2“ besteht das Material nicht aus einer heimischen Holzart, sondern aus Mammutbaum.

Die cubus kunsthalle lädt alle Interessierten herzlich ein, sich die Arbeiten fr-so von 14-18h anzuschauen.
Der Eintritt ist frei.

Dr. Claudia Schaefer

Leiterin der cubus kunsthalle, duisburg

Roger Löcherbach

Vita

1963 geboren in Kirchen/Westerwald, Kindheit in Gerolstein, Schulzeit in Sankt Augustin

1984 – 1992 Studium Kunst und Latein an der Johannes-Gutenberg Universität Mainz

und der Kunstakademie Münster

1992 Examen in Kunst bei Prof. Ansgar Nierhoff, Universität Mainz

1993 – 1997 Lehrerausbildung und Tätigkeit als Lehrer in Duisburg und Düsseldorf

 

31.5. – 5.7.2015 Albert Franz – AllesInAllem

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Alles ist schön und beständig,
alles ist Musik und Ursache,
und alles wie der Diamant,
der Kohle ist, bevor er strahlt.
José Marti (1891)

Der Maler und Konzeptkünstler AlbertFranz ( geb. 1954 ) setzt sich in seinen Arbeiten auf mehreren und sich ständig reproduzierenden und immer wieder modifizierten Ebenen mit dem Thema der Entgrenzung auseinander. Seine Bilder erscheinen zunächst wie Meditationsbilder oder Mandalas und verweisen so auf innere Einkehr, Besinnung, (Selbst-)Reflexion und Spiritualität. Doch entwerfen seine Gemälde auch eine zeitlich-räumliche sowie psycho-physische Entgrenzung. Sie entstehen im fortwährenden Auflösen und Neuerschaffen von Formen und Grenzen und bezeichnen so das ewige Werden und Vergehen.
AlbertFranz stellt seine Werke stets in Serien her. Er übermalt und bearbeitet sie in einer kontinuierlichen Entwicklung, wodurch eine Idee der Unendlichkeit und des Universalen sowie des immerwährend Prozessualen entsteht. Allen Bildern liegt eine gemeinsame Struktur, ein gemeinsames System zugrunde, sodass das einzelne Werk stets auf das Gesamtwerk verweist. Jedes Bild wird so zu einer Station im fortlaufenden Werkprozess und zur Momentaufnahme des kaleidoskopischen Wandels des Seins.

Zur Ausstellungseröffnung am Samstag, den 30.05.2015, um 17h laden wir Sie herzlich in die cubus kunsthalle, duisburg ein.
Begrüßung Dr. Claudia Schaefer, cubus kunsthalle, duisburg
Grußworte Thomas Krützberg, Kulturdezernent der Stadt Duisburg
Einführung Dr. Susanne Höper-Kuhn, Kunsthistorikerin
Musik Dr. Joachim Kunz

An jedem Samstag (06.06., 13.06., 20.06. und 27.06.2015, Beginn jeweils um 15:00 h) führt der Künstler in Form von jeweils verschieden Performances und Erläuterungen in sein Werk ein.

Öffnungszeiten mi-so 14-18h Eintritt frei

Udo Scheel. Neue Arbeiten. 22.3. bis 2.5.2015

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Udo Scheel.
Neue Arbeiten.

22.3. bis 3.5.2015

Udo Scheels künstlerische Arbeiten sind dafür bekannt, gegenstandsbezogene, figurative Elemente mit abstrakt-gestischen zusammenzuschließen. Was figürlich ist, befindet sich am Rand des Kippmoments: „Der Schub einer Farbbahn treibt einen Gegenstand vor sich her – eine Farbpassage fragmentiert eine Figur – eine prägnante ‚Konturschale‘ widersteht dem andrängenden Malfuror und wir eingeschlossen“, beschreibt der deutsche, vom Informel beeinflusste Künstler den eigenen Malprozess. Dieser Zusammenschluss bedeutet insofern keine unentschlossene Positionierung zwischen dem einen und
dem anderen, sondern macht den eigenen Stil Udo Scheels erst aus.
Seine Bilder sind individuelle, komplexe Einheiten, die ihre poetische Kraft gerade durch die Formüberschreitung bzw. Mehrdeutigkeit der Kippmomente gewinnen.

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Udo Scheel wurde 1940 in Wismar geboren. Er studierte in Hamburg Germanistik, Englisch und Philosophie, bevor er an die Staatliche Kunstakademie Düsseldorf wechselte. Als Gründungsleiter (1972 – 1979), Prorektor (1995 – 2003) und Rektor (2003 – 2005) war er wesentlich an der Entwicklung der Kunstakademie Münster beteiligt.
Inspiriert wurde Scheel von Informel und figürlicher Malerei, dabei widerstehen seine Bilder klaren Einordnungen in Strömungen und Schulen. Zahlreiche Einzel- und Gruppenausstellungen im In- und Ausland.

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Zum 75. Geburtstag des Malers Udo Scheel richtet die cubus kunsthalle, duisburg ihm zu Ehren eine repräsentative Ausstellung mit neuen großformatigen Arbeiten aus.
Durch seine großen Einzelausstellungen in der Kunsthalle Recklinghausen, im Kunstmuseum Gelsenkirchen und im Museum Abtei Liesborn, sowie durch zahlreiche Beteiligungen u.a. in Düsseldorf, Bochum, Münster zählt Udo Scheel gerade im Ruhrgebiet und in Westfalen zu den bekannten Künstlern. Als Gründungsleiter, Prorektor und Rektor der Kunstakademie Münster und vor allem als Professor (1972-2005) hat er viele große Verdienste um das kulturelle Leben und die Förderung des Nachwuchses erworben.

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Die Ausstellungseröffnung findet am Samstag, dem 21.3.2015 um 18h statt.
Begrüßung durch Dr. Claudia Schaefer
Grußworte der Stadt durch Thomas Krützberg, Kulturdezernent der Stadt Duisburg
Einführung durch Jörg Loskill

cubus kunsthalle, duisburg geöffnet mi-so 14-18h Eintritt frei

Udo Scheel Plakat cubus kunsthalle

Petra Ellert – Annette Wimmershoff – 6.2.-8.3.2015

Petra Ellert – Annette Wimmershoff

ziemlich ähnlich – aber anders
6.2.-8.3.2015

Petra Ellerts und Annette Wimmershoffs Arbeiten sind sich hinsichtlich des Materials ähnlich, sie bestehen aus Papier.

Die Verwendung von Papier ist das gemeinsame, die Handhabung und Verarbeitung ist jedoch anders.
Dabei verwenden beide Künstlerinnen das Papier als Modellmasse, mit der sie ihre Werke auf unterschiedliche Art und Weise aufbauen.

Stephan von Wiese stellt fest, dass Petra Ellert in den letzten zwanzig Jahren das „Prinzip Collage“ auf immer wieder neue Weise erschlossen hat. Collage steht in der Moderne als Ausdrucksmittel auf einer Ebene mit den Gattungen Malerei, Skulptur, Zeichnung, Environment.

Alle diese bildnerischen Techniken lassen sich auf erfindungsreiche Weise miteinander vereinen, mischen, konfrontieren, und eben durch einen solchen ständigen Prozess des Kombinierens hebt sich Petra Ellerts Werk hervor. Dabei bleibt das Prinzip Collage stets die strukturierende Grund- und Basismethode. In der hergebrachten Tradition sind Collagen geklebte Materialbilder, bei Ellert sind Form und Inhalt der Werke darüber hinaus durch collagierendes Denken und Handeln konstituiert.

Annette Wimmershoffs Werk kann, wie Maria Engels es beschreibt, als eine ganz ungewöhnliche, gattungsübergreifende Mischung aus Zeichnung, Malerei, Collage, Radierung, dreidimensionalem objekthaftem Relief und vollplastischer Skulptur, verstanden werden.
Ohne ihre Arbeits- und Vorgehensweise zu kennen, wird man kaum auf die Idee kommen, dass die Künstlerin die Anregung und den Impetus für ihr

Schaffen aus der Faszination für Gegenstände des täglichen Gebrauchs gewinnt. Der homogene Gesamteindruck ihres Werkes entsteht vor allem auch durch die ausschließlich verwendeten Materialien Papier, kaschiertes Styropor und Karton, aus denen auch die vollrunden Plastiken bestehen, die sich vielfach auf zur Skulptur gehörigen, farbig gefassten Sockeln erheben. Dabei binden die grafischen Elemente in der Bemalung der dreidimensionalen Arbeiten diese zusammen mit den Zeichnungen, Bildern und Collagen, wobei eine charakteristische Farbgebung von Blau, Schwarz und einem beigen Kartonton vorherrschend ist.

Während bei den Arbeiten Petra Ellerts immer figurative und narrative Momente im Vordergrund stehen, arbeitet Annette Wimmershoff formalistisch, vielleicht, enger an der klassischen Bildhauerei und an einer malerischen Oberflächenbearbeitung.

Die gemeinsame Ausstellung in der cubus kunsthalle lädt ein zu einer Entdeckung der Vielfalt und den unterschiedlichen Ausdrucksmöglichkeiten von Papier und gibt den beiden Künstlerinnen die Möglichkeit Ihre Objekte spannungsvoll zu initiieren und dabei Ähnlichkeiten und Unterschiede zu konfrontieren.

Besucher werden mit den Ähnlichkeiten aber auch mit der Andersartigkeit im Schaffensprozess dieser beiden künstlerischen Positionen einen kreativen Dialog führen.

Zur Ausstellungseröffnung am Freitag, dem 6.2.2015 um 19.30 h laden wir Sie herzlich in die cubus kunsthalle, duisburg ein.

Begrüßung                                                                Dr. Claudia Schaefer, Leiterin der cubus kunsthalle, duisburg

Grußworte der Stadt Duisburg                              Volker Mosblech, Bürgermeister der Stadt Duisburg

Einführung                                                                Kay Heymer, Stiftung Museum Kunstpalast, Düsseldorf

— Dr. Claudia Schaefer Direktorin cubus kunsthalle, duisburg Friedrich-Wilhelm-Str. 64 (im Kantpark) 47051 Duisburg 0203 26236 www.cubus-kunsthalle.de geöffnet mi-so 14-18h 20 Jahre am Standort Kantpark neu: die Mercaorkugel schon probiert?

Kunstmarkt 2014

 

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56 Duisburger Künstler geben Einblicke in ihr aktuelles Schaffen
Der Duisburger Kunstmarkt in der cubus kunsthalle findet alljährlich parallel zum Duisburger Weihnachtsmarkt statt und ist seit über 10 Jahren ein fester Bestandteil im städtischen Kulturprogramm. Er bietet vorrangig der Duisburger Künstlerschaft eine Möglichkeit ihre Arbeiten einem breiten Publikum vorzustellen und gibt dem interessierten Besucher Einblicke in das Duisburger Kunstschaffen. Der Kunstmarkt wird auch in diesem Jahr wieder in enger Zusammenarbeit mit der Interessengemeinschaft Duisburger Künstler organisiert und gibt einen guten Überblick über das künstlerische Schaffen in unserer Stadt.
Die gute Resonanz der Kunstmärkte in den vergangenen Jahren, zeigt, dass sich Kontinuität auszahlt und Besucher aus den angrenzenden Städten in unsere Stadt kommen, um die hier ausgestellte Kunst zu sehen und im Idealfall auch erwerben.
Die Kunstwerke belaufen sich preislich zwischen 50 und 500 € spannen den Bogen über Malerei, Grafik, Zeichnung, Fotografie zur Skulptur und Plastik.

Ein besonderes Schmankerl des diesjährigen Kunstmarkts ist die Einführung der Mercatorkugel, die mehr als eine Praline darstellt. In Anbetracht der städtischen Sparmaßnahmen bei freiwilligen Leistungen, zu denen auch die Förderung der freien Kunst zählt, werden vom Verkauf der Mercatorkugel 30% dem Kulturbeirat zugeführt, der damit Projekte Duisburger Kulturschaffender fördert. Die Künstler des Kunstmarkts wurden im Vorfeld dazu aufgefordert sich – zusätzlich neben Ihren Kunstwerken, die zum
Kunstmarkt gezeigt werden – mit einer Arbeit zum Thema Mercator an der Aktion zu beteiligen. Am 14.12.2014 pünktlich zur Eröffnung des Kunstmarkts können die Mercator Arbeiten im Kunstkabinett besucht werden und gleichsam die Mercatorkugel für fünf Euro erworben werden. Darüber hinaus nimmt das Café Dobbelstein, in dem die Mercatorkugel ebenfalls käuflich zu erwerben ist, zusätzlich auch gerne Bestellungen an.

Der Kunstmarkt wird am 14.12.2014 um 16h durch den Kulturdezernenten der Stadt Duisburg,
Thomas Krützberg eröffnet und kann dann
von mi-so von 14-18h bei freiem Eintritt besucht werden.
cubus kunsthalle, duisburg
Friedrich-Wilhelm-Str. 64 (im Kantpark)
47051 Duisburg
0203-26136
www.cubus-kunsthalle.de

Johann Georg Müller 12.10 -7.12.13

Bilder auf der Grenze.

Fotografien und Fotobemalungen
12.10.– 7.12.2013
cubus kunsthalle, duisburg

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Die cubus kunsthalle, duisburg freut sich in Ihrem Jubiläumsjahr 2014, Ihrem 20 jährigen Bestehen in der Duisburger Innenstadt, das fotografische Werk von Johann Georg Müller zeigen zu können. Der Maler und Grafiker Johann Georg Müller wurde am 17. November 1913 in Ludwigshafen am Rhein geboren. Sein 100. Geburtstag war im vergangenen Jahr bereits Anlass für die Retrospektive „Hingabe an die Schönheit dieser Welt“, die in Koblenz, Duisburg und Ludwigshafen gezeigt wurde. Eine Ausstellung, die ein großes Interesse für seine Malerei hervorrief, und zeigte, dass Müller stets innovativ auf der Suche und für seine Zeit bahnbrechend war. Kurz vor der Ausstellungsrealisierung tauchte ein Mappenwerk mit unbekannten Fotografien und Fotoübermalungen des Künstlers auf, und erstaunte sowohl Müllerkenner als auch die Sammler. Genau diesen Arbeiten widmet die cubus kunsthalle nun eine eigene Ausstellung, die zeigt, dass der Maler Johann Georg Müller auch ein ausgezeichneter Fotograf war und darüber hinaus durch seine Übermalungen ein gänzlich neues Genre einleitete. Müller veränderte die Fotos, die Ausdruck der realen Welt sind, durch seine Malerei und erschuf damit eine neue Dimension zwischen Schein und Wirklichkeit.
Die Ausstellungsreihe und der begleitende Katalog sind auf Initiative der „Dieter und Evelyn Schwerin Stiftung zur Förderung der zeitgenössischen Kunst“ (Düsseldorf ) und dem
Stiftungsbevollmächtigten Werner Scholzen entstanden und komplettieren die umfangreiche Schriftenreihe über den Künstler.
Zur Ausstellungseröffnung der Fotoausstellung Johann Georg Müller am 10.10. um 19h laden wir Sie herzlich in die cubus kunsthalle, duisburg ein.
cubus kunsthalle, duisburg
Friedrich-Wilhelm-Str. 64 (im Kantpark)
47051 Duisburg
0203-26236
info@cubus-kunsthalle.de
www. Cubus-kunsthalle.de
mi-so 14-18h Eintritt frei

Bilder auf der Grenze.
Fotografien und Fotoübermalungen von Johann Georg Müller

 

Zur Publikation:

Als Maler und hat Johann Georg Müller (1913–1986) sich bereits zu Lebzeiten einen Ruf erworben, der weit über Grafiker die Grenzen von Rheinland-Pfalz hinausgeht. Seit den 1990er-Jahren wird sein Werk wiederentdeckt, ein ständig größer werdendes Publikum begeistert sich für Müllers großformatige abstrakte Gemälde in warm glühenden Farben und seine expressiv kantigen Holzschnitte.
In Vergessenheit geraten ist hingegen sein fotografisches Werk der 1960er- und 1970er-Jahre, von dem Insider lange Zeit glaubten, dass es nach dem Tod des Künstlers untergegangen sei. Zu Lebzeiten so gut wie nicht ausgestellt und nur spärlich dokumentiert, tauchten in den letzten Jahren völlig unerwartet größere Konvolute von Schwarzweißfotografien, Negativen und Kontaktabzügen auf. Und nicht nur das: Unter diesen Arbeiten finden sich 143 Übermalungen von Aktfotografien mit Ölfarbe, die mit zum Besten gehören, was Müller geschaffen hat.
Auf faszinierende Art und Weise wird eine weitgehend unbekannte Facette im Schaffen Johann Georg Müllers, der als einer der vielseitigsten deutschen Künstler nach 1945 gelten darf, wieder erfahrbar. Akte, Stillleben und Landschaften – auch der Fotograf Müller sieht stets mit den Augen des Malers; Parallelen zu seinem malerischen und grafischen Werk sind unverkennbar.

Der vorliegende Band dokumentiert umfangreich das fotografische Schaffen des Künstlers. Sämtliche Fotoübermalungen sind abgebildet, zahlreiche Schwarzweißfotografien kommen hinzu. Die kunstwissenschaftliche Bearbeitung erfolgt in zwei Essays von Sabine Elsa Müller und Urs Roeber.

Johann Georg Müller. Vita

1913
Am 17. November 1913 wird Johann Georg Müller in Ludwigshafen am Rhein geboren.
Erste Unterweisung im Zeichnen durch den Vater, einen Industriearchitekten, der Johann Georg Grundlagen des konstruktiven Zeichnens vermittelt.

1931–1934
Abitur am Realgymnasium in Mannheim.
Nach Abschluss einer Zimmermannslehre Reisen nach Frankreich, Italien und in die Tschechoslowakei.
Zeichenkurse an der Freien Akademie Mannheim bei dem Maler Albert Henselmann (1890–1974).

1935
Beginn eines Bauingenieurstudiums an der TH Darmstadt, dann Wechsel an die TH München,
Abbruch des Studiums.

1936–1939
Umzug zurück nach Ludwigshafen / Mannheim. Erste Ehe, aus der ein Sohn hervorgeht.
Möglicherweise längerer Aufenthalt in Paris.

1939–1945
Teilnahme am Zweiten Weltkrieg als Soldat bei der Infanterie. Kriegsdienst in Griechenland
(1941–1944).

1949
Nach kurzem Aufenthalt in Daudenzell in Baden lässt sich Müller mit seiner damaligen Frau Marta und Sohn Kaspar in Bad Dürkheim in der Pfalz nieder. Widmet sich verstärkt seiner künstlerischen Tätigkeit insbesondere als Holzschneider und Radierer. Ankäufe seiner Grafik durch das Museum Pfalzgalerie Kaiserslautern. Mitglied der neu gegründeten Arbeitsgemeinschaft Pfälzer Künstler (APK, 1948) und der Neuen Pfälzischen Gruppe (1949).
Erste Ausstellungen.

1950–1952
Wechsel nach Koblenz, Stipendiat im Künstlerhaus Asterstein. Bleibt als Mieter bis zu seinem Tod im Atelierhaus wohnen. Ab 1952 Ausstellungen mit der Arbeitsgemeinschaft bildender Künstler am Mittelrhein (AKM). Anstieg der Gemäldeproduktion, erste Gemälde gehen in öffentlichen Besitz über. Orientiert sich an der Neuen Sachlichkeit und am Kubismus.

1953–1955
Ausstellungen in der Pfalz, in München und Koblenz. 1953 Ausstellung mit dem Bildhauer
Joachim Utech im Museum Pfalzgalerie Kaiserslautern. Erste Kunst-am-Bau-Maßnahme: zwei Fresken an der Pädagogischen Akademie Kaiserslautern (nicht erhalten). 1954 Teilnahme an erster „Form + Farbe“-Ausstellung der AKM in Koblenz. 1955 Einzelausstellung in der Galerie Spielhagen in Koblenz, im selben Jahr Pfalzpreis für Malerei des Bezirksverbandes Pfalz.
1957/58
Teilnahme an der Biennale 1957 „Jeune Peinture – Jeune Sculpture“ in Paris (Musée des arts décoratifs, Palais du Louvre und in Frankfurt, Historisches Museum 1957/1958) und einer Ausstellung in Montreal/Kanada (Montreal Museum of Fine Arts).

1959
Auszeichnung mit dem Förderpreis für junge Künstler des Landes Rheinland-Pfalz.

1960–1964
Ab 1960 mehrere Aufenthalte auf der Insel Kreta. Auseinandersetzung mit Schmalfilm und Fotografie, Maschinenbilder. Ab 1961 Filzstiftzeichnungen. 1961–1963 Ausführung von Architekturdekorationen in Koblenz. 1963 Ausstellung mit dem Bildhauer Gustav Seitz im Kunstverein Ludwigshafen. Spätestens seit 1964 Ausstellungen mit der Pfälzischen Sezession. 1964 Retrospektive „Frühe Graphik“ im Künstlerhaus Metternich in Koblenz.

1965–1969
1965 Serie der Pflanzenbilder, die eine Stilwende in Müllers malerischem Werk markiert. Im selben Jahr England-Aufenthalt und Ausstellung in Seattle/USA (Ausstellungsort unbekannt).
1967 Holzschnittmappe „Assoziation 1959“ mit 96 Holzschnitten. Trennt sich von seiner Frau Marta und heiratet 1969 Beatrix Teufel. Aus der Ehe gehen fünf Kinder hervor.

1970–1979
1970 Retrospektive der Gemälde im Museum Pfalzgalerie Kaiserslautern. 1974 Staatspreis des Landes Rheinland-Pfalz. 1979 Ehrenplakette der Arbeitsgemeinschaft bildender Künstler am Mittelrhein (AKM).

1980–1986
1981/82 Ausstellung der Gemälde im Landesmuseum Mainz, anschließend im Künstlerhaus
Metternich, Koblenz. In dieser Zeit Kunstpreis und Picasso-Medaille der Vereinigung Pfälzer Kunstfreunde. 1983 Kulturpreis der Stadt Koblenz. 1984 Ausstellung von Zeichnungen, Holzschnitten und Fotografien im Künstlerhaus Metternich, Koblenz. 1985 Holzschnittmappe „Assoziation II 1959“ mit 57 Holzschnitten aus den späten 1950er-Jahren. Am 20. Juni 1986 stirbt Johann Georg Müller in Koblenz.

Auf Augenhöhe – 15.5.2014

AUF AUGENHÖHE

70 Kopfbilder Duisburger Protagonisten – ein fotografisches Bekenntnis zur Stadt Duisburg –

in Szene gesetzt vom Fotografen Friedhelm Krischer.

In einem beeindruckenden Portfolio großformatiger Portrais wird für den Betrachter ein selbstbewusstes Duisburg sichtbar.

Auf Augenhöhe – eine (un)typische Metapher zur Situation einer gebeutelten Stadt.

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Salvador Dali. grafics. 28.5. – 24.8.2014

Salvador Dali. grafics.

Auszug aus dem druckgrafischen Werk

 

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Im druckgrafischen Schaffen Dalis finden wir eine eigenständige, in sich geschlossene Welt innerhalb des Gesamtwerkes, deren Reiz sich jedem sofort erschließt, der sich damit näher beschäftigt. Im Gegensatz zu den uns bekannten Ölbildern präsentiert sich dem Betrachter in Dalis Radierungen, Lithografien und Holzschnitten die ganze Fülle der literarischen, philosophischen und naturwissenschaftlichen Welt vergangener Jahrhunderte bis in die Gegenwart. Dalis Wissensdurst und Interesse für die Themen aus Literatur, Philosophie, Musik, und Religion sowie seine Offenheit für die Erkenntnisse der modernen Naturwissenschaften haben sein künstlerisches Gesamtwerk ähnlich geprägt wie vor ihm schon Leonardo da Vinci und viele große Maler vergangener Zeiten. Im Mittelpunkt seines Werkes stand das Bemühen um systematische Erkenntnis und Erschließung der Welt des Unbewussten und des Unterbewusstseins, der Welt der Träume, der Wünsche, des Deliriums, der mystischen Visionen und letztlich der tiefen Selbsterkenntnis. Angesichts dieser Voraussetzungen erklärt sich auch Dalis großes Interesse für die Themen der Weltliteratur. In den nur ihm eigenen Facetten surrealistischer Stile und Techniken illustrierte er eine Vielzahl von literarisch bedeutenden Werken wie Dantes „Göttliche Komödie“, Ronsards „Les Amours de Cassandre“, Rabelais “Gargantua et Pantagruel“, Boccaccios „Decamerone“, aber auch Lewis Carolls „Alice im Wunderland“ und seinem vielleicht berühmtesten Grafikzyklus, den Lithografien zu Miguel de Servantes – Saavedra’s Epos „Don Quichotte“. (Heinz Ess, Auszug aus dem Katalog „Salvador Dali „Die Eroberung des Irrationalen“, Stadtgalerie Klagenfurt, 2000)

Die Ausstellung in der cubus kunsthalle, duisburg zeigt erstmalig Teile der Sammlung im Ruhrgebiet und einen Querschnitt durch das druckgrafische Werk dieses Ausnahmekünstlers.

Zur Ausstellungseröffnung am 25.5.2014 um 17h

laden wir Sie herzlich ein.

Begrüßung durch Dr. Claudia Schaefer,

Leiterin der cubus kunsthalle, duisburg

Einführung durch Herrn Heinz Ess,

Sammler und Leihgeber der Exponate

cubus kunsthalle, duisburg

Friedrich-Wilhelm-Str. 64 (im Kantpark)

47051 Duisburg

mi-so 14-18h

Eintritt. 6,50€

 

Günter Thorn – Fließend ab 7.2.2014 – 23.3.2014

 

 

 

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Günter Thorn. fließend.
cubus kunsthalle, duisburg

 

7.2. – 23.3.2014

 

Günter Thorns bevorzugter Werkstoff ist unverkennbar Glas.  Ein Werkstoff, der uns allenthalben im alltäglichen Leben begegnet wird durch ihn zum künstlerischen Material, mit dem er ephemere raumbezogene zerbrechliche Installationen von poetischer Wirkung schafft.

 

Bereits seit 1979 erforscht und experimentiert der gebürtige Kölner, der 2011 nach Duisburg zog, dieses spröde und harte Material hin auf seine visuellen, physikalischen wie auch skulpturalen Qualitäten. Glas: „leuchtend-durchscheinender, gelblicher Gegenstand, urspr. Bernstein“, so heißt es im Grimm – Glas: dieser feste, in seiner überwiegenden Masse nichtkristalline anorganische Werkstoff, so heißt es im Brockhaus – besitzt keinen definierten Schmelzpunkt, sondern geht stattdessen sprunghaft mit steigender Erwärmung in einen weichen und schließlich flüssigen Zustand über – Glas: es gehört zu den körperlosen Körpern, besitzt es doch eine flüssigkeitsähnliche Struktur, aber wiederum eine so hohe Viskosität, dass es dennoch als fester Körper zu bezeichnen ist.

 

Von der Durchsichtigkeit von Glas hat sich sicherlich schon jeder von Ihnen überzeugen können, spätestens wenn sie einmal mit dem Kopf die Bekanntschaft mit einer geschlossenen Glastür gemacht haben. Glas ist in unserem Alltag fast immer unauffällig. Wir haben es als Brille auf der Nase, wohnen körperlich in Häusern aus möglichst viel Glas und seelisch in Glashauskonstruktionen. Am Tage reflektiert das Glas das Licht, und so wird es für uns sichtbar, – blendend, hell. In der Nacht ist es unsichtbar, ein Dunkles, Gefährliches. Beleuchtung und Lichteinfall können es schwerelos machen, und doch ist es schwer, hart und wiederum zerbrechlich, ein magischer Stoff: verletzlich und verletzend. Gerade diese Ambivalenzen, diese Doppeldeutigkeiten, dem Material von seinem Ursprung im Feuer her eingeschrieben, machen es zu einem Abbild unserer selbst, geben ihm seine geheimnisvolle Aura.

 

Thorn macht das Unsichtbare sichtbar: das Unsichtbare als die Gesamtheit der immateriellen oder geistigen Dinge bis hin zum geheimnisvollen Stoff der Zeit selbst, die in ihrer Unsichtbarkeit und Immaterialität nichts anderes als das große Reich des Nichts ist, wie es uns schon aus der Leonardo-Zeit, der Renaissance, ans Ohr dringt.

 

Wenn dieses Nichts der Zeit jenes Immaterielle ist, das einerseits örtlich existiert, aber ohne andererseits wiederum Raum einzunehmen, so wird es dort der Träger jener Energie sein, welche die Welt, die Punkte, die Konturen zueinander in geheimnisvolle Bewegung setzt und in all dem durch die Oberflächen hindurch, von welchen die Körper umkleidet sind, den Glanz einer unendlichen und ewigen Schönheit sichtbar macht.

 

Die Rauminterventionen des Bildhauers intensivieren und entgrenzen unsere Sinne. Mit einer sinnlichen Direktheit über den Wahrnehmungspurismus der Minimal Art hinaus, die Erfahrungen zu schärfen vermag, indem sie sie wie magisch am Körper festmacht, werden wir in die Umlaufbahn dieser strahlenden Objekte versetzt. Thorn, der Weltenschöpfer, setzt seine Instrumente an, um unseren Verstandes- und Seelenflug, um den magischen Zeitmittelpunkt seiner Kunstschöpfungen zu justieren und unsere Sensorien für die Mitte unseres Seins, das Du, das Andere, die Welt zu erweitern.

 

Reagiert der Künstler damit auf ein Defizit an unserer Erfahrung? Doch wohl! Macht er Erfahrung für uns wieder als körperliche, greifbare direkter und umwegloser sichtbar? Ja, wenn wir auf seine Gegenstände als geistige Sonnen zu schauen vermögen! Wird Kunst hier als ganz realer Energiestrom verstanden? Genau, so ist es! Der Künstler formt psychische und daraus kulturelle Energie.

 

Flexibilität, Ausdehnung, Gewicht, Gravitation, Druck, Zug erscheinen hier als eigene plastische Themen. Die physikalische Logik von Stabilität, Labilität, freiem Fall, Prozesse der Erwärmung und Abkühlung etwa beim Formen der Glasplatte in konisch zulaufenden konvexen Ellipsen – das alles schlägt unmittelbar in die Ästhetik der Materialsprache um, geht weit über die alte „Materialgerechtigkeit“ hinaus und liefert die Form der spezifischen künstlerisch durchempfundenen Aktion aus.

 

Seit 1970 entdeckten Bildhauer die Sensibilität der Physik für künstlerisches Ausdrucksbegehren. Parallel dazu erhob der amerikanische Psychologe James Gibson unsere Basiserfahrung für Schwere und Gewicht zu einem sechsten Sinn. Thorns Experimente mit Holz und Glas münden 1980 in der Skulptur „Tikal“, ein lastendes mannshohes Tor. Er setzt einen Holzblock auf zwei 195 cm hohe Glasstelen, die optisch mit der Umgebung verschmelzen. Der Holzblock scheint schwerelos in der Luft zu schweben: in einem „Zustand des Nichts“, keinen Bedingungen unterliegend. Das artistische Spiel mit der Wahrnehmung wird zur Metapher für die Ewigkeit. Schwerkraft und Gegenkraft vereinigen sich in einem still-meditativen Equilibrium der Kraft. Metamorphose! Das Schwere wird leicht, das Zerbrechliche stabil. Allein nun durch diesen Umstand, der unser Verständnis von physikalischen Gesetzmäßigkeiten auf den Kopf stellt, verweigert uns das Tor ein Durchschreiten. Staunend verharren wir in sicherer Distanz vor dem schweren Holzblock in seinem prekären Balanceakt auf den fragilen Glaswänden.

 

Das Tor, das in der Menschheitsgeschichte seit Stonehenge bis in unsere Gegenwart die Schwelle von einer Welt zur anderen darstellt, ist in Thorns Werk ein sich häufig wiederholendes Zeichen, ein Topos für den Ort der Transgression, des Hinübergehens. Er selbst sagte dazu 1985 in einem Interview: „Eine Tür reizt die Phantasie“, doch „selbst ein offenes Tor bildet eine Barriere, die man nicht so leicht überwindet. Mich interessiert das Überschreiten bestimmter Grenzen, ob im physikalischen oder psychischen Bereich“.

 

Die Räume, die er mit seinen Installationen aus Glas und sogenannten „armen“ Materialien auf Zeit schafft, sie sind für uns ein abgeschlossener Kosmos, ein „hortus conclusus“ sogar, eine Seelenlandschaft, deren Energieströme den Betrachter erreichen, und das, obwohl der Zugang ins Innerste ihm physisch und psychisch aus einem intuitiven Gefährdungsgefühl heraus versperrt bleibt. Wann immer wir einer Installation von Thorn begegnen, werden wir feststellen müssen, dass wir auf Grenzen und Hindernisse stoßen. Aus einem Grundstoff des Gegensätzlichen, sei es in den Materialien: Glas im Gegensatz zum natürlich gewachsenen Holz, sei es in den physikalischen Beziehungen: Labilität im Gegensatz zur Stabilität,- OffeneS im Gegensatz zum Verschlossenen,- Anziehung im Gegensatz zur Abstoßung,- Bewegung im Gegensatz zur Ruhe: aus diesem Gegensätzlichen führt er uns heraus, über es hinaus in eine neue Welt hinter dem Horizont, ganz und gar harmonischer RaumOrganismus aus bewegter Seele und ihrem geheimnisvollen Zentrum.

 

Die einzelnen Objekte stellt er immer wieder im Kontext des umgebenden Raums neu zusammen bzw. her und sammelt so Erfahrungen mit seinen Arbeiten und den Möglichkeiten unterschiedlichster Konstellationen. Im Idealfall, so Günther Thorn (in einem Interview 1985), wird der Raum Bestandteil des Objektes und nicht umgekehrt, eben Seelenraum.

 

Günter Thorns Werk zeichnet sich durch eine strenge Formensprache aus, die auf Stereometrien und seriellen Systemen beruht, wobei er sich an Extremen versucht. Der Bildhauer ist kühn, denn wer mit einem Stoff wie Glas arbeitet, setzt sich immer wieder selbst Gefährdungen aus. Wann immer er seine Installationen in tagelanger Arbeit und nach genauesten Plänen, die er in Skizzen festhält, aufbaut, so muss er doch damit rechnen, dass die an die Wände gestellten und in leichtem Winkel darüber gelehnten Glasscheiben zusammenfallen wie ein Kartenhaus und er inmitten von Scherben steht.

 

Die Gefährdung wird für den Betrachter nicht nur psychisch, sondern auch physisch spürbar. 27 schmale Glasstreifen erheben sich speerartig in einem Dreieck angeordnet aus einem Boden von zarten getrockneten Rosenblättern. Das gefährdete Gleichgewicht der Glasstelen signalisiert aufgrund ihrer Länge ein unmittelbar bevorstehendes Zerbrechen und vermittelt über die Vorstellung von latenter Kraft hinaus ein Element der Gefahr.

 

Die rote Rose quillt seit dem Altertum als Symbol von Liebe, Freude und Jugendfrische in allen liebend-poetischen Brunnen. Und zugleich hat sie an sich die Vergänglichkeit und die Wehrhaftigkeit, in Dornen gehüllte Schönheit. Sind den Materialien allein schon Gegensätzlichkeiten immanent, so verstärken sich diese noch wechselseitig. Thorn macht Zerbrechlichkeit, Verletzlichkeit, Menschliches und Vergängliches sichtbar.

 

Dass die Umgebung auf das Kunstwerk einwirkt und umgekehrt, ist ein Schlüsselgedanke der post-minimalistischen Einstellung, eine Einstellung zur Kunst als einer Art Aktivität oder Übung, die den Prozess der Formgebung als bewussten, aber nicht notwendiger Weise stabilen Akt betont. Und so ist auch ihre Einstellung gegenüber der Welt: eine relativistische Weltsicht, in der Kunst als Interaktion zwischen Mensch und Natur begriffen wird und nicht so sehr als elitäres, abgeschiedenes Schöpfertum.

 

Neben den Environments, bei denen er das Glas metaphorisch-narrativ einsetzt, nutzt er es als reinen Werkstoff. Bei den mannshohen freistehenden Halb-Ellipsen, die aus dem Boden emporzuwachsen scheinen, macht er die Dynamik und Spannung innerhalb des Materials sichtbar, enthüllen die leisesten Lichtbewegungen einen poetischen noblen Kosmos. (Otto Piene 2007). So setzt sich das geistige Mobile aus Seelenplaneten und geheimnisvoller Sinnsonne auf der Umlaufbahn einer aus der Natur erlauschten Ellipsenform in Bewegung, in dem wir selbst, schauendes Ganzes, geschaut nur ein kleiner Teil, ein unendliches Mit-anderen und In-der-Welt sind.

 

 

 

Dr. Susanne Höper-Kuhn, Kunsthistorikerin, Düsseldorf

 

anläßlich einer Ausstellung Günter Thorns in der cubus kunsthalle, duisburg im März 2011