Armir Sharon
12.05. bis 29.06.2000 Amir Sharon ist Arrangeur, Konstrukteur, Regisseur und Maler. Er arrangiert seine Motive zu Stilleben konstruiert zunächst seine Modelle, führt die Regie auf der Bühne des Arrangements, fixiert, indem er das von ihm Erlebte auf die Leinwand bannt. Eine eher untypische Malerei in unserer so schnell lebigen Zeit. Sharon beschäftigt sich lange mit seinen konstruierten Motiven. Nicht nur, weil er sie wirklichkeitstreu auf die Leinwand bringt, nein, er haucht den wiedergegebenen Objekten ein eigenes Leben ein, erweckt sie zu einem Dasein, das über der Realität eine surrealistische Existenz führt. Das surrealistische Moment jedoch reflektiert Realität in höchstem Masse und wird so in diesem reflektieren Moment zu einer Wirklichkeit, die uns näher an dem Wirklichen erscheint als die Wirklichkeit selbst. Obwohl naturalistisch gemalt, entziehen sich die Motive jeglicher Natur, obgleich wir Alltagsobjekte wiedererkennen, sind die Konstellationen fremd- und neuartig, ihre Arrangements jedoch immer sinnstiftend, ausgedrückt in der Titelgebung durch den Künstler.
Sharon ist Meister der Gegensätzlichkeit. Er bringt Technisches und Natürliches, Hartes und Weiches, Sinnliche Einfühlung und abgrenzende Nüchternheit zusammen, oftmals stellvertretend für die Paradoxien des Lebens, die durch Worte schwer zu beschreiben sind. Diese Arbeitsweise ist schweisstreibend. Sie frisst den Maler auf, nicht nur weil sie seine volle Konzentration auf das Motiv lenkt, auch weil die philosophische Sinngebung Türen öffnet, die schwerlich zu schliessen sind. So ist es nur auf dem ersten Blick verwunderlich, dass Amir Sharon regelmässig auch einer zunächst diametral entgegengesetzten Arbeitsweise frönt. Ausbrüche einer unbändigen Expressivität ist die Folge der sehr konzentrierten Arbeitsweise der oben beschriebenen Malerei. Er rettet sich oft auf diese wilde Insel, und schöpft in der gegensätzlichen Malerei wieder Kraft für den ihm eigenen, aussergewöhnlichen Stil. So trägt die Austellung im Untertitel ANSICHTEN. Gilt es doch diese zwei Seiten des Künstlers Sharon zu zeigen und damit dass ein Ganzes immer aus verschiedenen Teilen besteht.
Letzte Hoffnung
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