Prickelnde Plakate
derWesten Duisburg | 25.10.2007 (Günter Putz)
Es kann durchaus lohnend sein, mal einen Blick in den Keller zu werfen. Mongi Goundi, seit dreieinhalb Jahren Managing Director bei Sinalco, hat’s getan. Und gestaunt.
Lagen da doch wahre Schätze. Missachtete, wie man zugeben muss. Denn über die Werbeplakate aus den Anfängen von Sinalco, und vom Vorgänger, nach seinem Erfinder Eduard Bilz knackig „Bilz” getauft, war der Staub der Jahrzehnte herabgebröselt.Angestaubt, ausgemustert,ausgebessert, aufgehängtDa lagen sie nun, die Plakate von 1905, 1925, 1955 und so weiter, die gemäldeartig gemalten der Anfangszeit, die aus heutiger Sicht etwas hausbackenen der Nachkriegszeit, die quietschebunten der Flower-Power-Jahre. Aus Deutschland, Spanien, Südamerika, gar China, aus weltweit gestreuten Sinalco-Ländern. Goundi war begeistert und ließ die angeschlagenen Exemplare restaurieren. Nun geben 77 von ihnen ab Samstag in der Cubus Kunsthalle ein sprudelndes Zeugnis werbender Firmengeschichte. Passend dazu hat das nunmehr 102 Jahre alte Duisburger Unternehmen einen Bildband aufgelegt, der vertiefende Einblicke gibt. „So etwas hat man vorher nicht gesehen”, strahlt der Firmenmanager. Für Sinalco sei es eine Selbstverständlichkeit gewesen, in der Heimatstadt mit der Ausstellung zu starten. „Wir sind schließlich ein Duisburger Unternehmen.” Die bunte Zeitreise durch die muntersten Werbeepochen soll aber auch nach Belgrad, Zürich und Kairo geschickt werden. Kairo? Klar doch, versicherte Mongi Goundi. Das geschichtsträchtige Land am Nil und die blubbernde Brause hätten schließlich eine lange gemeinsame Tradition. Es gibt sogar ein Foto, auf dem der einstige Staatschef Nasser zur Sinalco greift. Aber das ist in Duisburg nicht gezeigt. War ja auch kein Werbeplakat . . . Die Ausstellung wird am Samstag, 27. Oktober, 19 Uhr, in der Cubus Kunsthalle, Kantpark in der Innenstadt, eröffnet. Sie soll bis zum 25. November laufen.
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