Klaus Florian und Ralf Raßloff

17. Oktober 2008 | Rheinische Post (Peter Klucken)

Es würde wohl ziemlich krampfig, suchte man nach Gemeinsamkeiten in den Werken von Klaus Florian und Ralf Raßloff, die ab heute 19 Uhr in der cubus kunsthalle präsentiert werden.  

Klaus Florian  (Jahrgang 1954), seit vielen Jahren Mitglied im Duisburger Künstlerbund, ist ein Zeichner, der mit Stift und Farben informell umgeht. Immer wieder glaubt man, Gegenstände zu erkennen; doch handelt es sich eher um Chiffren von Gegenständen. Viel Spielerisches findet sich in Florians Werken, die meist keine Titel tragen, wohl aber in Zyklen unterteilt sind. „Habitate“ ist der Name des einen, „FundUS“, der des anderen. Wobei „FundUS“ ein gewitzter Hinweis auf den einjährigen USA-Aufenthalt der Tochter ist. In dieser Zeit schuf Florian 240 „Abwesenheitswerke“, von denen nun 30 zu sehen sind. Klaus Florian hat viele Jahre mit dem kürzlich verstorbenen Manfred Vogel an der Uni zusammengearbeitet. Ihre Zeichensprache ist verwandt.

Ralf Raßloff (Jahrgang 1965) zeigt zum einen Fotografien unter dem Motto des bekannten Goethegedichts „Über allen Wipfeln ist Ruh“; zum anderen präsentiert er Portraits von jungen Frauen, mal mit, mal ohne Kind, die auf Büttenpapier gedruckt sind. Diese Menschenfotografien erinnern einmal an fotorealistische Gemälde, zum anderen aber auch an die Bilder der Renaissance, die häufig jenen Farbschmelz aufweisen, den Kunsthistoriker „sfumato“ nennen. Gemeinsam ist Raßloffs Natur- und Menschenbildern, dass sie inszeniert sind. Der Fotokünstler sucht nicht im nächtlichen Wald nach seinem Motiv, sondern schafft es durch Scheinwerfer und genau kalkulierten Ausschnitt selber. Entstanden sind beeindruckende Fotokunst-Arbeiten.
Zur Ausstellungseröffnung spricht heute Abend Dr. Gabriele Uelsberg, Direktorin des Rheinischen Landesmuseums, Bonn.

 

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